Graz

OP-Skandal: Keine Minute ohne Schmerzen

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Ein Dutzend OPs nach einem Routineeingriff – jetzt klagt Siegfried P. das Privatspital.

 Eine Erstoperation am Magen im Dezember 2009, seither viele, viele (teils erfolglose) Korrekturversuche, 24 Stunden Schmerzen pro Tag, sechs bis sieben Mal Erbrechen: Siegfried P. (58) aus Graz ist körperlich und seelisch am Ende. Zu Beginn hatte er Aufstoßen, jetzt kann er kaum essen, hat keine Bauchdecke und ernährt sich fast nur flüssig. Und jetzt auch noch das: Obwohl es zwei ärztliche Gutachten gibt, die Behandlungsfehler nach der Erst-OP in einem Grazer Privatspital nachweisen, weigert sich die Versicherung des Spitals, zu zahlen. „Ich bin verzweifelt, invalid, musste in Pension gehen und brauche Pflege“, klagt P., der als OP-Gehilfe in einem anderen Spital gearbeitet hat. 200.000 Euro wollte er haben. Mithilfe der Medizin-Juristin Karin Prutsch zieht P. nun vor Gericht.

Infektion ignoriert. „Ich kenne keinen derartigen Fall“, sagt die Rechtsanwältin. „Aber die Gegenseite ist zu nichts bereit.“ Sie will sich auf die belastenden Gutachten stützen – u.a. wurden keine Alternativen geprüft und schwere Infektionszeichen ignoriert.

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