Stalking

Psycho-Terror: Mann verfolgte seine „Ex"

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Trotz richterlicher Weisung übte ein 27-Jähriger mit Telefon-Terror Druck aus

Oberberg. Ein besonders schlimmer Fall von Stalking wurde am Wochenende bekannt. Eine 22 Jahre alte Studentin aus Oberberg (Bezirk Graz-Umgebung) wurde so lange belästigt, bis die Polizei einschreiten musste. Der Stalker (27), der Ex-Freund der Frau, soll die Studentin an nur einem Tag 38-mal angerufen und 63 SMS verschickt haben.

Aufgelauert. Außerdem lauerte der Mann seinem Opfer zweimal auf einem Parkplatz auf und verfolgte die 22-Jährige bis zu deren Wohnung – obwohl es eine richterliche Weisung gegen den Berufskraftfahrer gab. Er hatte die Frau bereits Mitte Februar belästigt und durfte sich seiner Ex-Freundin nicht mehr nähern. Eine Anordnung, die ihn aber nicht weiter beeindruckt haben dürfte. Als die Belästigungen erneut zunahmen, erstattete die junge Frau Anzeige. Am Samstag nahm die Polizei den Stalker fest. Beim Verhör gab der 27-Jährige an, „total“ in seine Ex verliebt zu sein. Weil befürchtet wurde, dass er gewalttätig werden könnte, wurde der Mann in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.

Gesetz
Das sogenannte Anti-Stalking-Gesetz ist seit 1. Juli 2006 in Kraft. Zuvor konnte die Polizei erst einschreiten, wenn der Täter sein Opfer bereits tätlich angegriffen hatte. Das Gesetz sieht Haftstrafen von bis zu einem Jahr vor. Einer jüngst veröffentlichten Studie der Med-Uni Graz zufolge war fast jede fünfte Frau schon einmal Opfer eines Stalkers. 80 Prozent der Stalking-Opfer sind Frauen. In Graz bietet das Gewaltschutzzentrum unter der Nummer 0316/774199 Beratung für Stalking-Opfer an.

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