Monatelange Haft

Steirer endlich aus russischem Gefängnis entlassen

Teilen

Der 59-Jährige ist seit Montag wieder in Österreich. Die Ermittlungen wegen schweren Betrugs gehen aber weiter.

Jener Südsteirer, der Anfang Oktober am Moskauer Flughafen verhaftet worden war und sich seit Montagnachmittag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt befand, ist am Mittwoch nach der Befragung durch einen Richter enthaftet worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Graz gegen den 59-Jährigen wegen des Verdachts des schweren Betruges gehen weiter, deren Ausgang ist aber auch abhängig "von dem Material, welches aus Aserbaidschan kommt", sagte Anwalt Klaus Kocher. Der Geschäftsmann war ins Visier der russischen Behörden geraten, weil er eine Zementfirma in Aserbaidschan geschädigt haben soll.

Am Nachmittag aus Haft entlassen
Nach Angaben des Anwaltes wird sein Mandant in den Nachmittagsstunden aus der Haft entlassen. Ob er in ein Spital oder nach Hause gehe, sei nicht bekannt, "aber Erholung hat er nach all dem auf jeden Fall nötig", so Kocher. Der 59-Jährige, der sich seit seiner Verhaftung aufgrund seiner physischen Verfassung in einem Moskauer Krankenhaus befand, soll laut Kocher gemeint haben: "Wenn ich wieder arbeiten kann, geht es mir wieder gut." Besonders die Ungewissheit, ob er nach Österreich zurück dürfe oder nicht, hätte ihm seit November zu schaffen gemacht: Ab diesem Zeitpunkt wurde immer wieder eine Enthaftung angekündigt. Möglicherweise werde 59-Jährige Schadenersatz für seine Zeit in Haft beantragen, so Kocher.

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt weiter. Diese Verpflichtung musste man von österreichischer Seite eingehen, damit der Steirer ausgeliefert wurde. "Ich denke, dass aber auch dieses Verfahren eingestellt wird", meinte der Rechtsanwalt.

"General Manager" in Aserbaidschan
Der Südsteirer war von 2002 bis 2004 in einem Zementwerk in Aserbaidschan als "General Manager" tätig gewesen. Ihm wird vorgeworfen, das Unternehmen geschädigt zu haben. Sein Anwalt hatte dies stets als haltlos zurückgewiesen und vermutet einen Racheakt für von seinem Mandanten unterbundene Korruption. Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Zementwerk schriftlich klargestellt, dass es keine Ansprüche an den Südsteirer stelle.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.