Solidarität

Steirische KPÖ half heuer 1.300 Menschen in Not

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Rund 142.000 Euro spendeten die Kommunisten aus ihren Gehältern an Alleinerzieher, Pensionisten, McJob-Beschäftigte und Spielsüchtige.

Wie in den vergangenen zehn Jahren legten die steirischen Kommunisten knapp vor Jahreswechsel am Dienstag ihre Konten offen. Da für KPÖ-Mandatare eine Einkommensgrenze von 2.000 Euro gilt, werden rund 50 Prozent der Gehälter der Landtagsabgeordneten und Gemeinderäte sowie rund zwei Drittel des Bezugs von Stadträtin Elke Kahr für unbürokratische Sozialunterstützungen verwendet. 2008 wurde 1.344 Personen - ein neuer Höchststand - mit insgesamt rund 142.000 Euro geholfen.

Weniger Geld - mehr Bedürftige
Im Vorjahr lagen noch 157.000 Euro im KPÖ-Sozialtopf. Die heuer geringere Summe resultierte aus den Verlusten bei der Gemeinderatswahl im Jänner (nur noch eine Stadträtin und sechs statt zwölf Gemeinderäte). Allerdings wurden heuer 161 Personen mehr als im Vorjahr unterstützt, was für den einzelnen Hilfesuchenden eine niedrigere Summe bedeutete.

Zu wenig zum Leben
Wie bereits 2007 floss mit knapp 50.000 Euro das meiste Geld für den Bereich Lebensbedarf (Schulmaterial, Lebensmittel, Medikamente usw.), es folgten Mietzinszahlungen mit rund 32.000 Euro und Kautionen mit rund 16.000 Euro. Gerade bei Wohnungskautionen und Energiekosten sei der Bedarf stark gestiegen, meinte KPÖ-Landtagsklubobmann Ernest Kaltenegger.

McJobs als Problem
Die Bandbreite der Hilfesuchenden reicht von kinderreichen Familien über Alleinerzieher bis hin zu Pensionisten. Allerdings kommen auch immer mehr junge Menschen - auch Studenten - durch sogenannte "McJobs" nicht mehr über die Runden. Eine weitere häufige Ursache für finanzielle Probleme ist die Spielsucht. Gerade Suchtkranke erhalten das benötigte Geld nicht in bar: Ausstehende Beträge werden direkt an die Hausverwaltung oder den Energieanbieter überwiesen.

"Wir müssen Angst haben"
Trüb ist für Kaltenegger der Ausblick auf das kommende Jahr: "Wir müssen Angst haben." Die Wirtschaftskrise dürfte noch mehr Menschen an ihre finanziellen Grenzen bringen, fürchtet er. Die Sozialunterstützungen müssten dann weiter gesplittet werden, um allen zu helfen.

Der "Tag der offenen Konten" wurde 1998 von Kaltenegger initiiert. Seit damals unterstützte die KPÖ insgesamt 5.372 Personen mit einer Gesamtsumme von rund 800.000 Euro.

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