10. Coup in 5 Jahren

Vater & Sohn schießen auf Einbrecher

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Papa mit Pyjama & Flinte - Ganove erlitt Beinschuss.

Es war der zehnte Coup in 5 Jahren: Achtmal kamen Einbrecher, einmal ein Räuber, der die Tageseinnahmen des Gasthauses S. in Spielfeld an der slowenischen Grenze stehlen wollte. Obwohl die Lokalbetreiber schon einmal Schlagzeilen machten, als sie einen Dieb im Vorjahr mit gezückten Waffen verjagten, schlichen sich in der Nacht auf Mittwoch wieder drei Täter heran.

Die drei Ganoven aus Graz wollten das Silvester-Feuerwerk im Wert von 30.000 Euro stehlen. Die Wirtsgattin Walpurga S. bemerkte, dass sich im Hinterhof etwas zusammenbraute. Sie rief ihren Mann.

Der ansonsten friedfertige Gastronom und Schildkröten-Züchter Karl S. kannte angesichts der Kriminellen kein Pardon: „Ich war noch im Pyjama und schnappte mir das Jagdgewehr.“ Da stand er auch schon dem diebischen Trio gegenüber, das er nach einem Warnschuss in die Luft in Schach hielt.

Notwehr
Doch einer wollte Karl S. die Waffe entreißen, wobei sich ein Schuss löste, der beinahe seinen Sohn Andreas S. traf, der mit Pfefferspray und Schrotflinte zu Hilfe geeilt war. Im Schreck zog der Wirtssohn den Abzug und traf einen Täter ins Bein. Der 30-Jährige wollte davonhumpeln, brach aber zusammen, als der Gastronom ihn mit Pfefferspray eindeckte. Sein Kumpel (22) ergab sich. Beide wurden festgenommen. Nur der dritte der Bande der vorbestraften Österreicher entkam.

Wegen der Schussabgabe ermittelt der Staatsanwalt – „routinemäßig“, wie ein Sprecher betont. Nichts widerspricht der beschriebenen Notwehr-Version.

ÖSTERREICH: Herr S., warum sind Sie und Ihr Sohn so schwer bewaffnet?
Karl S.:
Seit der EU-Öffnung ist bei uns der Teufel los. Neun Einbrüche und ein Raub in fünf Jahren! Kein Wunder, dass wir schusssichere Westen, legale Waffen mit Besitzkarten und Pfefferspray haben.

ÖSTERREICH: Der Staatsanwalt muss auch gegen Sie wegen der Schussabgabe ermitteln.
KARL S.:
Ich habe nichts Falsches gemacht, nur vergessen, mir in der Hektik die schusssichere Weste überzuziehen. Und der Mann hätte mir nicht in die Waffe greifen müssen.

ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass die Geschehnisse andere Täter in Zukunft abschrecken?
KARL S.:
Da mach ich mir nichts vor. Das waren sicher net die Letzten …

 

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