Kindstötung in Graz

Waren Eltern und Kindsvater ahnungslos?

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Die 22-Jährige wird erst in ein paar Tagen befragt werden können.

Im Fall der am Montag in Graz bekanntgewordenen Kindstötung wurden am Dienstag die Ermittlungen fortgesetzt. Die in Verdacht stehende 22-Jährige wird aufgrund ihres schlechten psychischen Zustands erst in einigen Tagen befragt werden können. Die im gleichen Haushalt wohnenden Eltern sowie der Kindsvater beteuerten derweil, dass sie von der Schwangerschaft nicht gewusst hätten.

"Vor den Kopf gestoßen"
Wie Chefermittler Anton Kiesl nach den Einvernahmen der Eltern sagte, hätten diese glaubhaft versichert, von der Schwangerschaft ihrer Tochter "keine Ahnung" gehabt zu haben: "Sie waren selbst wie vor den Kopf gestoßen". Die Blutspuren im Bad der im Dachgeschoß des elterlichen Wohnhauses in Graz-Andritz gelegenen Kleinwohnung der jungen Frau hätten sie zwar beseitigt, allerdings seien sie von anderen Umständen ausgegangen und hätten schlimmstenfalls mit einem Abortus gerechnet, so der Ermittler.

Freund wird am Dienstag vernommen
Erst nach Einlieferung ins Krankenhaus und Untersuchung der jungen Frau sei der Verdacht aufgekommen, die 22-Jährige könnte eine Lebendgeburt gehabt haben. Die darauffolgende Information seitens des Spitals und die damit ausgelöste Suche hatte dann zur Auffindung des erstickten Säuglings geführt.

Die Einvernahme des etwa gleichaltrigen Kindsvaters war für Dienstagnachmittag angesetzt. Bisher hatte der Student, der nicht mit der Kindsmutter zusammenlebte, ebenfalls angegeben, nichts von der Schwangerschaft gewusst zu haben. Die Befragung der 22-Jährigen könnte "erst in Tagen, möglicherweise erst in Wochen" erfolgen, so Ermittlungsleiter Kiesl. Die junge Frau befinde sich im LKH in psychologischer Behandlung.

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