Matratzen-Zündler

Wieder Wirbel um Feuerteufel in Grazer Gefängnis

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19-Jähriger zog Hand von Justizbeamten durch Essensluke.

Ein 19-jähriger Insasse der Justizanstalt Graz-Jakomini, der erst vor wenigen Tagen ein Feuer verursacht hatte, ist abermals aufgefallen: Der Mann soll versucht haben, einen Beamten gegen die Essensluke zu ziehen. Dabei verletzte sich der Uniformierte. Nun soll der Häftling in den Maßnahmenvollzug, denn ein entsprechendes Urteil wurde rechtskräftig. Der 19-Jährige gilt als geistig abnorm.

Manfred Ulrich, Sprecher der Justizanstalt, bestätigte am Dienstag Medienberichte, wonach der Häftling am Montag für den erneuten Zwischenfall gesorgt hat. Eine Justizwachebeamtin wollte ihm seine Medikamente bringen und öffnete die etwa 25 mal 20 Zentimeter große Luke. Laut Protokoll soll er dabei versucht haben, sie zu beißen - oder dies angedeutet haben, sagte Ulrich. Ihr Kollege griff ein und wurde durch die Luke vom 19-Jährigen an der Hand gepackt. Der Insasse zog am Beamten, wodurch dieser gegen die Kante schlug und sich dabei verletzte. Er erlitt Abschürfungen und eine Bänderzerrung.

Laut Ulrich handelt es sich beim Verdächtigen um einen der "Vollzugstouristen" - schwierige Häftlinge, die von Anstalt zu Anstalt geschickt werden, damit sie sich stets an neues Umfeld anpassen müssen und damit mehr beschäftigt sind, als mit Ideen für neuen Ärger. Der junge Mann komme nun aber ohnedies in den Maßnahmenvollzug, sagte Ulrich. Ein Urteil gegen ihn wurde kürzlich rechtskräftig, nun werde nur noch auf den entsprechenden Platz in einer Sondereinrichtung gewartet.

Erst Anfang November hatte der 19-Jährige eine Matratze in seiner Zelle angezündet und sich dann gegen seine Rettung gewehrt. Damals wurde aber niemand verletzt.

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