4 Todesopfer

250 Unfälle im Schneechaos

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Spiegelglatte Straßen forderten am Wochenende ihren Tribut. Mehr als 250 Unfälle wurden registriert, vier Menschen starben, Dutzende wurden verletzt.

Der angekündigte Wintereinbruch mit Schnee und eisiger Polarluft sorgte auf Österreichs Straßen für tragische Verkehrsunfälle. Von Niederösterreich bis Vorarlberg waren die Räum- und Rettungsdienst durchgehend im Einsatz. Auf Schnell- und Bundesstraßen krachte es bundesweit besonders häufig.

  • Der Prinz. Ein prominentes Opfer forderte ein Crash auf der Semmering-Schnellstraße (S6) bei Bruck an der Mur: Alfred von und zu Liechtenstein, Einzelunternehmer in Deutschlandsberg, krachte mit seinem Kombi in einem Baustellenbereich vor dem Ganzsteintunnel in die Fahrbahnbegrenzung. Der Adelige und seine Beifahrerin Claudia K. wurden schwer verletzt aus dem Wrack gerettet und ins Spital gebracht.
  • Die Kirche. Besonders spektakulär legte ein 40-jähriger Münchner seinen Ausritt an. Der Bayer kam auf einer schneebedeckten Bundesstraße bei Kitzbühel ins Schleudern und stürzte mit seinem Geländewagen 40 Meter über eine Böschung. Die Landung erfolgte direkt auf der Wallfahrtskirche Maria Klobenstein. Der Lenker überlebte bis auf Schnittwunden unverletzt, der Pkw hat nur mehr Schrottwert, die Kirche zeigte sich unbeeindruckt.
  • Die Toten. Ein erschütternder Unfall ereignete sich in Kärnten: Zwei 16 Jahre alte Mädchen aus Bleiburg im Bezirk Völkermarkt starben im Auto ihres Freundes (siehe rechts). Gesamt kamen am ersten Winter-Wochenende vier Menschen ums Leben.
  • Die Ursachen. An den meisten Unfällen waren die Lenker aber selbst schuld. Trotz Warnungen der Meteorologen und der Autofahrerklubs passten viele Autolenker ihr Fahrverhalten nicht an die Witterungsbedingungen an. Raserei und Selbstüberschätzung rächten sich oft bitter.

Besonders anfällig waren Vorarlberger und Tiroler. Dort gab es beinahe 100 Unfälle. In Kärnten und in der Steiermark gab es die meisten Crashs wegen gefrierendem Regen und Glatteis. Auch in Niederösterreich sorgten schlecht ausgerüstete Autos für Stress bei den Einsatzkräften: Mehr als 40-mal mussten Polizei und Feuerwehren an diesem Wochenende ausrücken.

Die Wiener kamen diesmal mit einem blauen Auge davon: In der Bundeshauptstadt fiel nur wenig Schnee. Es wurden daher kaum winterbedingten Unfälle mit Verletzten gemeldet.

„Es gab nur die üblichen Karambolagen und jede Menge Starthilfeeinsätze wegen der eisigen Kälte“, bestätigte der ÖAMTC.

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