Weniger als gedacht

360.000 Arbeitslose im Winter erwartet

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SPÖ-Sozialminister Hundstorfer glaubt nicht, dass die Zahl tatsächlich auf 400.000 ansteigt.

SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Winter auf bis zu 360.000 Personen ansteigen wird. Zuletzt betrug sie 305.000. An ein weiteres Ansteigen auf 400.000 Arbeitslose im Jahr 2010 glaube er nicht, so der Minister in der ORF-Pressestunde.

Aktuelle Arbeitslosenzahlen hier.

Export und Tourismus
"Wenn einige Indikatoren eintreffen, dann glaube ich, dass wir es schaffen können, dass es nicht so ist", äußerte sich Hundstorfer vorsichtig. Zu diesen "Indikatoren" zählt der Minister, dass die Belebung der Wirtschaft im kommenden Frühjahr so wie jetzt funktioniert. Der entscheidende Punkt dabei sei, ob es gelingt, die exportorientierte Wirtschaft anzukurbeln. Für den Winter werde die Entwicklung des Wintertourismus ausschlaggebend sein.

Die Arbeitslosigkeit sinke zwar nicht, Österreich habe aber die niedrigste Zuwachsrate von allen europäischen Ländern, führte der Minister aus. Alle von der Regierung initiierten Programme hätten gewirkt.

Problem mit Lehrlingen
Hundstorfer wies speziell auf die Lehrlingsausbildungsgarantie hin, die jetzt in Permanenz umgesetzt werde. "Wir vermitteln, vermitteln, vermitteln", so der Minister. Insgesamt stünden 3.500 Lehrlingsausbildungsplätze mehr zur Verfügung als Lehrstellensuchende. In zwei Bundesländern - Salzburg und Tirol - sei sogar die Zahl der offenen Lehrstellen höher als jene der Suchenden. Ein Problem sei aber, dass 75 Prozent der Mädchen nur in zehn Lehrberufen lernen wollen. Daran müsse gesellschaftspolitisch weiter gearbeitet werden. "Das muss sich auf mehrere Beine stellen", so der Minister.

Welche Branchen suchen
Zusätzlich Nachfrage nach Arbeitskräften gibt es laut Hundstorfer noch immer im Sozial- und Gesundheitsbereich. Empfehlenswert sei auch alles, was mit "Technik" zu tun habe.

Um die Arbeitslosigkeit bei Migranten zu bekämpfen, seien noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Dazu zählten verstärkte Bemühungen in der Vermittlung, bei der Bekämpfung von Sprachdefiziten und dem Abbau von "ein paar" innerstaatlichen Vorurteilen. In Zukunft werde ein "Ruck" hineinkommen, der im Kindergarten beginnen und sich in der gemeinsamen Schule für Zehn- bis 14-Jährige fortsetzen werde, hofft der Minister.

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