Hipper Prediger

Cyber-Mönch liest Predigt auf YouTube

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Mittlerweile sind die Predigten des Franziskaners schon online abrufbar.

Und die Kirche geht doch mit der Zeit – zumindest in Osttirol: Der Lienzer Franziskanerbruder René Dorer (41) stellt seit Weihnachten 2009 seine Sonntagspredigten auf die Videoplattform YouTube. Wie der ORF Tirol berichtet, hat Bruder René seither schon 30 Predigten online gestellt.

Keine Tabus
Im Gespräch mit ÖSTERREICH verrät er, dass es für ihn bei der Themenwahl kein Tabu gibt: „Alles, was Menschen berührt, ist auch für mich Thema. Ich möchte eine Glaubensbotschaft hinüberbringen.“

So spricht Bruder René auch über die aktuellen Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche, Sexualität, Ehe und Beziehungen allgemein.

7-Minuten-Predigt
Über seine Beweggründe, die weltweite Internet-Community mit seinen Predigten zu versorgen, sagt er: „Wenn ich mich schon bemühe, das Ganze vorzubereiten, wäre es doch auch gut, dies einem größeren Kreis zugänglich zu machen.“ Er brauche Stunden, um sich vorzubereiten, in weiteren zwei Stunden bringe er seine Gedanken dann zu Papier: „Das Kürzen ist anschließend auch wichtig, die Predigt soll nicht länger als sieben Minuten dauern.“

„Du Trottel“
Bruder Dorer zeichnet seine Predigten vor seiner Kamera auf. Es sind die gleichen Worte, die zuvor die Lienzer Kirchgänger gehört haben. Seine Mitbrüder würden ihm den Rücken stärken. Er ist übrigens der einzige Franziskaner, der das Internet in eine virtuelle Kirche verwandelt. Manchmal gibt es auch unangenehme Reaktionen („Du Trottel“), aber positive Meldungen bestätigen Bruder René: „Da hat eine junge Frau geschrieben, dass sie meine Botschaft genau gebraucht habe, sie habe noch nie so etwas Wertvolles gehört.“

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