Verletzter Urlauber

Erst zum Bankomaten dann zum Arzt

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Weil der Verletzte kein Geld für die Transportkosten dabei hatte, musste er vor dem Transport ins Krankenhaus Bares beheben.

Ein verletzter deutscher Skiurlauber hat in Tirol vor der ärztlichen Behandlung einen Abstecher zu einem Bankomat machen müssen. Er wurde auf der Bahre liegend zum Geldautomat gebracht. Grund dafür war, dass er nicht genügend Geld für den Krankentransport dabei hatte. Zu dem Vorfall war es bereits Anfang Jänner gekommen, bestätigte Fritz Eller vom Roten Kreuz am Freitag.

Der 47-jährige Berliner hatte sich den Knöchel verletzt. Da er keine Europäische Krankenversicherungskarte dabei hatte, fragten ihn die Sanitäter, ob er eine Bankomat- oder Kreditkarte dabei habe.

"Während der Fahrt mit der Rettung begann deren Besatzung herumzudrucksen und schließlich war es heraus: Sie müssten jetzt leider 230 Euro für den Transport kassieren, was den Sanitätern sichtlich sehr peinlich war", sagte der Verletzte. Die Erfahrung sei, dass es bei Ausländern aufgrund der Rechtslage oft problematisch sei, das Geld zu bekommen, argumentierte die Rettung. Bevor man eine Rechnung verschicke, versuche man deshalb immer, Bargeld zu kassieren. Bei der Rettung seien nur mehr sehr wenige Fahrzeuge nicht mit einem Terminal für bargeldlose Bezahlung ausgestattet. Das Eintreiben von Transportkosten noch im Rettungswagen gehöre aber "nicht zu den Lieblingsjobs" der Sanitäter.

Der Deutsche nahm die Angelegenheit gelassen: "Unmittelbar nach dem Unfall haben mir andere Tourengeher und Rodler extrem freundlich und selbstverständlich geholfen. Deshalb war ich relaxed und guter Dinge. Sonst hätte ich mich wohl geärgert".

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