Horror-Tat an Familie

Fünffach-Mord im dritten Anlauf

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Der des Fünffachmordes angeklagte Andreas E. ist eiskalt geständig. Auch das Motiv lässt schaudern.

Wien. Am 6. Oktober 2019 um 5.30 Uhr schrieb der junge Tiroler eines der blutigsten Kapitel der heimischen Kriminalgeschichte. Betrunken und außer sich vor Zorn, weil er kurz davor seine Ex-Freundin Nadine (19) mit einem Eishockey-Goalie in der Innenstadt turteln gesehen hatte, kam der 26-Jährige laut Anklage – die jetzt offiziell ist – zum Haus seiner Verflossenen. Auf sein Klopfen öffnete Nadines Vater Rupert H., der zwar mit ihm eine Zigarette rauchte, Andreas aber nicht ins Haus ließ – wo der Tischler bis vor Kurzem noch mit seiner Ex in einer Einleger-Wohnung gelebt hatte.
 
Nach der Zigarette ging Andreas E. weg, aber sein Zorn war nicht verraucht – zumal er jetzt bemerkte, dass der Eishockey-Crack Florian J. bei Nadine übernachtete: Die junge Frau forderte ihn vor dem Haus auf, sie in Ruhe zu lassen und auch ihr Bruder und ihr Vater dürften den Angeklagten aufgefordert haben, zu gehen.
 
Nach seinen Angaben fuhr der Angeklagte – der es nicht überwand, dass er ihr die ganze Wohnung umgebaut hatte, damit sie jetzt mit einem anderen dort herummachte – nach Hause, öffnete den Safe seines im Ausland aufhältigen Bruders und nahm daraus eine Pistole samt Munition. Mit der Waffe, zwei vollen Magazinen und einem Baseballschläger fuhr er wieder zum Haus seiner ehemaligen Freundin – und richtete ein wahres Blutbad an: „Irgendwie ist alles aus dem Ruder gelaufen.“ Laut Gutachten ist er zurechnungsfähig. Der Prozesstermin steht noch nicht fest. Es gilt die Unschuldsvermutung. (kor)
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