Rätselraten über Motiv

Mord-Drama: Vater als vermutlicher Täter

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Vater und zwei Söhne mit tödlichen Stichverletzungen aufgefunden.

Nach der Auffindung dreier Leichen in einem Wohnhaus in Hinterthiersee im Tiroler Bezirk Kufstein gehen die Ermittler davon aus, dass der 51-jährige Vater seine beiden Söhne getötet haben dürfte. Spuren deuten auf heftige Gegenwehr des 13- und des 23-Jährigen hin. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, ist mittlerweile sichergestellt worden.

Vermutlich bereits um 7.00 Uhr am Montag dürfte es in der Küche zu der Attacke des Tirolers auf seinen jüngeren Sohn gekommen sein. Dort stellte die Polizei deutliche "Kampfspuren" fest. Offenbar konnte der Bub sich zunächst aus der Küche retten. Seine Leiche wurde im Vorraum gefunden.

Der 23-Jährige wurde im ersten Stock von seinem Vater offenbar im Bett überrascht. Auch dort gab es "Kampfspuren", so die Kriminalisten, der junge Mann dürfte sich ebenfalls gewehrt haben. Seine Leiche weist mehrere Stichverletzungen im Brust-, Bauch- und Rückenbereich auf.

Der 51-Jährige wurde von der Polizei in der Badewanne gefunden. Das Tatmesser lag unter der Leiche. Auch der Körper des Vaters weist zahlreiche Stichverletzungen auf. Die genaue Todesursache soll bei der seit den Vormittagsstunden in Innsbruck laufenden Obduktion geklärt werden.

Rätselraten gab es über das Motiv. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Die Mutter befinde sich "seit einiger Zeit" in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus. Sie sei von der Polizei noch nicht kontaktiert worden. Man werde die Frau "zu gegebener Zeit" befragen, sagte Chefermittler Hundertpfund.

Familien-Drama
Entdeckt wurde die Familientragödie Montagnachmittag von einem Kollegen von Rene P., der als Koch in einem Nobelhotel im Bezirk Kitzbühel arbeitet. Weil der 23-Jährige nicht zur Arbeit erschienen war, fuhr der Kollege zu dessen Haus in Hinterthiersee, das unversperrt – und in dem es totenstill war.

Als der Tiroler die Tür öffnete, prallte er entsetzt zurück. Im Erdgeschoss lag die Leiche des 13-jährigen Patrick P. – der Schüler war offenbar mit mehreren Messerstichen und Schnitten ermordet worden. Als die eilends alarmierte Kripo das Haus durchsuchte, stießen die Ermittler im zweiten Stock auf zwei weitere – ebenfalls mit einem Messer getötete – Opfer, den 51-Jährigen Hausherrn Anton P., Magistratsbeamter in Kufstein, und eben seinen Sohn Rene.

Für die Bewohner des Ortes als auch für die Freunde der Familie ist die Bluttat „einfach unbegreiflich“.

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