Skandal

Notfallpatient bei Minusgraden im Freien platziert

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Aufregung an der Innsbrucker Klinik: Ein Pfleger stellte einen am Kopf verletzten Marokkaner vor der Klinik ab. Es handelte sich um ein Missverständnis.

Bei Minusgraden ist ein Notfallpatient von einem Pfleger der Innsbrucker Klinik vor dem Krankenhaus abgestellt und sich selbst überlassen worden. Der Vorfall sei ein "bedauerliches Missverständnis gewesen", betonte ein Sprecher der Tilak (Tiroler Landeskrankenanstalt). Man habe den Mann nach Protesten anderer Krankenhausbesucher "gleich wieder hereingeholt".

Der Vorfall sei ein ernstes Thema in der Pflegedirektion gewesen. "Wir werden Maßnahmen setzen, dass sich so etwas in Zukunft nicht mehr ereignet", sagte der Tilak-Sprecher. Der Pfleger habe die Anweisung des Arztes, dass "der Mann draußen warten kann", fehlinterpretiert. Der Pfleger habe gedacht, dass der Mann umgehend nach Hause gehen werde, erklärte er.

Der Zwischenfall hatte sich laut der "Tiroler Tageszeitung" am 9. Jänner gegen 22.00 Uhr ereignet. Der Marokkaner sei mit einer Platzwunde am Kopf und stark alkoholisiert in die Innsbrucker Klinik eingeliefert worden. Er habe keine genauen Angaben machen können, ob die stark blutende Kopfwunde von einer Schlägerei oder einem Unfall herrührte. Zu Beginn habe der Mann sich gegen eine Behandlung gewehrt, sei aber dann eingedämmert und konnte schließlich medizinisch versorgt werden. Der Pfleger habe ihn dann in einem Rollstuhl vor die Klinik geschoben.

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