Manager zieht weg

Novartis-Feuerteufel auf der Flucht

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Die Brandstifter verbuchen einen Sieg – der Manager kehrt Tirol den Rücken.

Der Schock muss für Novartis-Boss Daniel Vasella zu groß gewesen sein. Wie berichtet hatten radikale Tierschützer in der Nacht zum Montag seine Jagdvilla in Bach im Außerfern abgefackelt. Nun ließ der Manager verlautbaren: „Herr Vasella wird aufgrund des Brandanschlages sein Ferienhaus aufgeben. Er wird alles verkaufen und zieht sich aus Tirol zurück.“

Auf der Jagd nach den flüchtigen Feuerteufeln werden es die österreichischen Fahnder nicht leicht haben. Die Täter sollen der in England gegründeten SHAC (Stop Huntingdon Animal Cruelty) angehören und sich auf Guerillataktik spezialisiert haben: Sie reisen in ein Zielgebiet, schlagen zu und sind längst über alle Berge – sprich im Ausland –, bevor Fahndungsmaßnahmen greifen.

Anzeigen wegen Übergriffe
In Basel, dem Hauptsitz der Firma Novartis, ist die Lage nach dem Brandanschlag angespannt: „Wir nehmen die Bedrohungslage sehr ernst und sind auf der Hut“, bestätigt Polizei-Sprecher Klaus Mannhart.

Die eidgenössischen Behörden sind SHAC-Attacken gegen Novartis-Mitarbeiter gewöhnt. Die radikalen Aktivisten bezichtigen den Pharma-Riesen in den britischen Huntingdon-Laboratorien grausame Tierversuche durchführen zu lassen, was die Firma dementiert. Trotzdem wurden Novartis-Angestellte von militanten Tierschützern terrorisiert. Und im Internet drohen die Täter mit neuen Anschlägen.

Anführer in Haft
Die Angreifer sollen Mitglieder der 1999 von Greg Avery gegründeten SHAC sein, die den Kampf des inzwischen zu neun Jahren Haft verurteilten Tierschutz-Terroristen weiterführen. „Die SHAC ist eine weltweit geführte Kampagne gegen das Unternehmen Huntingdon und Firmen, die dort Versuche durchführen lassen. Allerdings sind 99 Prozent der SHAC-Aktivitäten legal“, weiß Österreichs Parade-Tierschützer Martin Balluch. Seiner Meinung nach werden die Attacken von wenigen Extremisten durchgeführt, die sich von der SHAC abgespalten haben und in den Untergrund gegangen sind – und dementsprechend schwer zu erwischen sein werden.

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