Anklage

Pfusch: Kind (6) nach OP behindert

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Der Prozess gegen einen Innsbrucker Anästhesisten (56) ist für drei Tage anberaumt.

2008 wurde Nadina aus Kufstein im Alter von sechs Wochen an der Uni-Klinik Innsbruck wegen eines doppelten Leistenbruchs operiert – ein Routine-Eingriff. Doch seither ist das Mädchen behindert. Die Vorwürfe: Bei Nadina wurde während der OP 50 Minuten lang der Kreislauf nicht überwacht, das eingesetzte Medikament Ultiva war nicht zugelassen, die Injektion des Narkotikums Propofol war unnötig, überdies die Dosis zu hoch. Außerdem war die Infusionslösung ungeeignet, das Kind kam zu spät auf die Intensivstation, wurde dort unzureichend behandelt.

Anklage
Einem Anästhesisten (56) der Tilak (Tiroler Krankenanstalten) wird fahrlässige Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen vorgeworfen (es gilt die Unschuldsvermutung). Ein Urteil wird für Mittwoch erwartet.

Schadenersatz
Jahrelang kämpften Nadinas Eltern Manfred und Indira Strobl um Schadenersatz in der Höhe von 400.000 Euro. Staatsanwältin Erika Wander: „Ein Kind in diesem Zustand zu pflegen, ist eine immense Herausforderung.“ Ein Zivilprozess im Mai brachte eine Zahlung in nicht genannter Höhe.

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