Tritt ein AAB-Mitglied für Dinkhauser an, verliert dieses seine Spitzenfunktion. Das stößt einigen Arbeitnehmervertretern nun gehörig auf.
Das Antreten Fritz Dinkhausers bei der Landtagswahl droht nun zu einer
Zerreißprobe des ÖVP-Arbeitnehmerflügels AAB zu werden. Wie berichtet
stellte Innenminister und AAB-Obmann Günter Platter am Wochenende klar, dass
jeder, der auf Dinkhausers Liste kandidieren will, keine Spitzenfunktion im
AAB ausüben könne. Dies stößt einigen Arbeitnehmervertretern nun sauer auf.
Uneinig sind sich die Mandatare, ob in der Sitzung letzten Freitag nun
darüber geredet wurde oder nicht.
„Davon war am Freitag keine
Rede. Ich würde auch gar nicht daran denken, jemanden auszuschließen“, meint
Landesrätin Elisabeth Zanon gegenüber ÖSTERREICH. Auch der Imster
Bezirksobmann und Dinkhauser-Vize in der Arbeiterkammer Reinhold Winkler
will davon erst aus der Zeitung erfahren haben. „Man lebt schließlich in
einer Demokratie und nicht in einer Diktatur. Einen solchen Wahnsinn sehen
die AAB-Statuten nicht vor“, so Winkler gegenüber dem ORF. Heute Abend will
er bei der AAB-Bezirkssitzung Konsequenzen ziehen. Wie diese aussehen
werden, oder ob gar der Rücktritt Platters gefordert wird, wollte er noch
nicht kommentieren.
Ganz anders klingt das beim zweiten Stellvertreter Andreas Köll: „Es gab am Freitag keinen Widerspruch. Platter hat die Linie klar vorgegeben, wir treten für die ÖVP an“, so der Bürgermeister von Matrei in Osttirol. Einen „formellen Beschluss“ habe es aber nicht gegeben. Die Frage, wie ein solcher Fall exekutiert werden könnte, lässt Köll unbeantwortet, fügt aber hinzu: „Ich kenne keinen AABler, der auf Dinkhausers Liste stehen wird.“
Nachfolge
Dinkhauser selbst kann über den Richtungsstreit nur
lachen: „Die ÖVP macht sich komplett lächerlich.“ Unterdessen hat er seine
Nachfolge in der Arbeiterkammer geregelt. Bei einer außerordentlichen
Vollversammlung am 16. Mai soll sein Wunschkandidat, der Postgewerkschafter
Erwin Zangerl, als neuer AK-Präsident bestätigt werden. Der auf Dinkhausers
AK-Liste stehende Transitgegner Fritz Gurgiser will sein Amt zumindest bis
zur nächsten Wahl im Jahr 2009 behalten