Daten-Skandal

Wirbel um Videokameras in Tiroler Klinik

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Für die Tilak ist alles im grünen Bereich. Eine Genehmigung gibt es aber nicht.

Seit zwei Jahren überwachen 34 Kameras das Gelände der Innsbrucker Klinik. Wie die "Tiroler Tageszeitung" jetzt berichtet, wurden die Kameras ohne Genehmigung installiert. Die Tiroler FPÖ ortet einen Daten-Skandal, der den bei der Deutschen Bahn verblassen lässt.

Kritik des wissenschaftlichen Personals
Die Tilak, die Landeskrankenhausgesellschaft, glaubt nicht etwas illegales getan zu haben. Das Überwachungssystem wurde vor zwei Jahren gemeldet und sogar noch einmal nachgebessert. Heftige Kritik setzt es seitens des wissenschaftlichen Personals der Klinik. Es gibt zwar eine Vereinbarung bezüglich der Videoüberwachung, in der wurde aber festgehalten, dass die Überwachung erst nach dem o.k. der Datenschutzkommission starten darf.

Wegen Video suspendiert
Daran gehalten hat sich die Tilak offenbar nicht, denn ein Arzt wurde auf Grund eines Videos suspendiert. Der betreffende Mediziner soll im Internet beschuldigende Aussagen auf einer Homepage gepostet haben. Der Arzt bestreitet dies, aber ein (Illegal installierte) Kamera filmte ihn, als er sich an einem Computer zu schaffen machte.

Auf Grund dieses Vorfalls wurde bei der Datenschutzkommission wegen der Videoüberwachung nachgefragt. Mit überraschendem Ergebnis: Die Videoüberwachung wurde zwar angemeldet, das Verfahren, ob sie genehmigt wird oder nicht, ist aber noch nicht abgeschlossen. Somit ist sie derzeit illegal.

100.000 Menschen überwacht
Die Tiroler FPÖ, in Person von Obmann Gerald Hauser fordert Konsequenzen. Nach ihrer Schätzung wurden 100.000 Menschen ilegal überwacht. Besonders pikant: Auch in der Psychatrie und ähnlichen sensiblen Bereichen sollen Kameras installiert worden sein.

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