Nach einem überraschenden Gerichtsurteil bangen viele Bauern um ihre Zukunft.
Auf den 2.000 Almen im Bundesland, auf denen jeden Sommer 180.000 Kühe weiden, ist seit Donnerstag nichts mehr so, wie es war: Es war der Tag, an dem ein möglicherweise wegweisendes Urteil bekannt wurde. Ein Bauer aus dem Pinnistal wurde zivilrechtlich zu 490.000 Euro Schadenersatz verurteilt. Vor knapp fünf Jahren hatte eine seiner Graukühe die deutsche Wanderin Daniela M. aus Bad Dürkheim, die mit ihrem Hund „Frodo“ auf einem öffentlichen Weg spazierte, zu Tode getrampelt. Der Witwer und der Sohn der 45-Jährigen hatten geklagt. Das Gericht gab ihnen recht, der Bauer hätte den Weg abzäunen müssen.
Betroffener hofft nun auf die Berufung
Der betroffene Bauer hat über seinen Anwalt Erwin Jenewein Berufung angekündigt: „Wir sind zuversichtlich, dass das Oberlandesgericht das Urteil noch dreht und die Forderungen der Kläger abweist“, sagte der Jurist zu ÖSTERREICH.
Doch was passiert, wenn nicht? Dann bangen Österreichs Almbauern um die Zukunft. „Existenzängste plagen die Leute“, sagte Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger: „Dass Bauern und ihre Familien um Hab und Gut gebracht werden, lassen wir nicht zu.“ So wie er, denken alle in Tirol.