12 Jahre waren der Staatsanwaltschaft zu wenig

Ehefrau in Tiroler Keller erdrosselt: Strafe auf 15 Jahre Haft erhöht

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OLG Innsbruck verlängerte Freiheitsstrafe um drei Jahre - Angeklagter hat 52-jährige Ehefrau mit Hundeleine erdrosselt.

Das Oberlandesgericht Innsbruck (OLG) hat die Haftstrafe des 56-Jährigen, der im Februar des vergangenen Jahres seine 52-jährige Ehefrau mit einer Hundeleine erdrosselt hat, um drei Jahre auf nunmehr 15 Jahre erhöht. Dies sagte OLG-Vizepräsident Wigbert Zimmermann am Mittwoch der APA und bestätigte damit Berichte von "Tiroler Tageszeitung" und der Tiroler Ausgabe der "Kronen Zeitung" (Mittwochsausgaben).

Im erstinstanzlichen Urteil war der 56-Jährige zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte das Urteil zwar angenommen, der Staatsanwaltschaft war es jedoch als zu milde erschienen.

Zerrüttete Ehe und Angst vor Trennung

Der Beschuldigte hatte sich im erstinstanzlichen Prozess schuldig bekannt. Er sprach von einer zerrütteten Ehe und erzählte von großen finanziellen Schwierigkeiten, die seine Frau einfach nicht wahrhaben hätte wollen. Sie habe ihn bewusst manipuliert, ihm Vorschriften gemacht und ihn von seinem Umfeld abgeschottet. Seelisch sei es "ein Horror" für ihn gewesen. Er habe sich nicht getraut, sich von seiner Frau zu trennen, meinte der 56-Jährige.

Treppensturz bei Streit

Am 7. Februar des vergangenen Jahres war es dann zu einem Streit zwischen den Eheleuten gekommen. Dabei stürzte die 52-Jährige zunächst die Kellerstiegen hinunter. Dann soll der Angeklagte die Hundeleine genommen und seine Frau über die restlichen Treppen hinunter gezogen haben. Schließlich legte er ihr die Leine um den Hals und zog zu.

Leiche in Keller liegen gelassen

Die Leiche ließ der 56-Jährige nach der Tat einfach im Keller liegen. Einige Tage danach wollte er seinem Leben mit Schlaftabletten seiner Frau ein Ende setzen. Arbeitskollegen des Mannes hatten die Leiche der 52-Jährigen mehrere Tage nach der Tat schließlich im Keller gefunden. Da der Beschuldigte nicht in der Arbeit erschienen war, waren sie zum Einfamilienhaus gekommen, um nach dem Mann zu schauen. Weil der 56-Jährige offenbar beeinträchtigt war, suchten die Kollegen nach der Frau und fanden sie schließlich tot im Keller.
 

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