Skandal in Bludenz

Schüler filmten Prügelei

Teilen

Skandal in Vorarlberg: Statt einzuschreiten filmten Schüler eine Prügelei.

Fünf Schülerinnen der Landesberufsschule Bludenz sind vergangene Woche auf eine Mitschülerin losgegangen. Rund 20 weitere Schüler waren Zeugen des Vorfalls - anstatt aber einzuschreiten, filmten sie die tätliche Auseinandersetzung und feuerten die Mädchen an. Wenig später fand sich das Video bereits auf der Internet-Plattform YouTube. "Dass man ohne einzugreifen zuschauen kann, werde ich nie begreifen", erklärte Schuldirektor Bertram Summer. Die unmittelbar nach dem Vorfall gemachten Anzeigen werden wohl zurückgezogen.

+++ Das Video wurde inzwischen auf YouTube entfernt +++

Zu der Auseinandersetzung kam es laut Summer am Mittwoch der Vorwoche, und zwar in der Mittagspause und auf einem Areal, das nicht zur Schule gehört. Verbale Verunglimpfungen hätten schließlich zu Schlägen gegen die Mitschülerin geführt. "Auf dem Schulgelände wäre das nicht passiert, da gibt es eine Aufsicht", betonte Summer. Die Polizei war schnell an Ort und Stelle und machte sich ein Bild von der Situation. Die Betroffenen wurden einvernommen.

Schulversammlung
Als "Sofortreaktion" berief Summer eine Schulversammlung ein. Dabei habe er den Schülern erklärt, dass das Geschehene völlig inakzeptabel und abzulehnen sei. Ebenso habe er klargestellt, dass weitere Gewalt nicht geduldet werde. Ein Schulausschluss der Mädchen sei derzeit aber "kein Thema", sagte Summer.

Allgemein stellte der Direktor fest, dass "der Trend in der Gesellschaft leider sehr stark in Richtung Sensationslust geht". Als Phänomen seien Raufereien im Umfeld von Schulen wohl nichts Neues, allerdings könne man erkennen, "dass gewisse Regeln nicht mehr eingehalten werden: Wenn früher jemand am Boden lag, war Schluss".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.