Ein Drogendealer aus München ist in Costa Rica festgenommen worden. Die österreichische Polizei lieferte die Hinweise.
Auf die Spur des mit einem internationalem Haftbefehl gesuchten Mannes war das bayerische Landeskriminalamt (LKA) durch die Festnahme von drei Drogendealern in Vorarlberg gekommen. Sie wurden im November 2007 mit 3,3 kg Marihuana im Gepäck gefasst. Bei der Vernehmung gaben sie an, dass der 38-jährige Münchner ihnen in zahlreichen Fällen insgesamt rund 100 kg (nach Auskunft der österreichischen Behörden, Anm.) des Suchtgiftes verkauft hatte.
Drogendealer verhaftet
Die Polizei in Vorarlberg hatte im Vorfeld
gegen einen 43-Jährigen wegen Cannabis-Handels ermittelt und war durch
Zufall auf seine 44-und 47-jährigen Lieferanten gestoßen, hieß es beim
Landeskriminalamt. Sie hatten Marihuana im Großraum Rheintal verkauft, die
Ware erhielten sie meist von dem jetzt verhafteten Münchener. Bei den drei
Männern handle es sich allesamt um gebürtige Österreicher, die sich ihr
Leben ausschließlich durch den Drogenhandel finanziert hatten. Neben der
Verhaftung der drei Männer wurden auch Abnehmer angezeigt. Die Männer sind
bereits verurteilt, bei zweien sei noch ein Berufungsverfahren am Laufen, so
die Ermittler.
Flucht in die Dominikanische Republik
Die Polizei geht davon aus,
dass der Münchener noch weit mehr Abnehmer gehabt hat. Als der
selbstständige Geschäftsmann im Jänner von den Ermittlungen gegen ihn
erfuhr, flüchtete er über Österreich und die Schweiz in die Dominikanische
Republik. Wie das bayrische LKA am Mittwoch in München mitteilte, wurde der
38-Jährige am Wochenende von einer Spezialeinsatzgruppe der örtlichen
Polizei in der Hauptstadt San Jose gestellt. Die Staatsanwaltschaft in
München hat nach LKA-Angaben die Auslieferung des mutmaßlichen Drogendealers
beantragt. Er soll in München vor Gericht gestellt werden.