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Größte Weinflasche der Welt undicht

Lustenau: Feuerwehr musste 1.590 Liter Rotwein abpumpen

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Die Feuerwehr in Lustenau mussten literweise Zweigelt abpumpen. Zumindest konnten sie ein bisschen vom Wein noch retten.

Die Feuerwehr in Lustenau ist am Donnerstag zu einem kuriosen Einsatz gerufen worden: In einem Restaurant wurde eine 1.590 Liter fassende Weinflasche undicht. Die drei Meter hohe Bouteille war 2017 als "weltgrößte befüllte gläserne Weinflasche" aufgestellt worden. Nun schlug die Flasche leck, der Wein lief aus. Die Feuerwehr pumpte die Reste des burgenländischen Zweigelts ab.

   Für das Aufstellen der "Weltrekord-Flasche", die bereits leer 770 Kilogramm wog und befüllt über zwei Tonnen auf die Waage brachte, musste das Asia-Restaurant "Engel Wang Fu" in Lustenau 2017 erst umgebaut werden. Bereits beim Befüllen der Glasflasche - sie wurde an Ort und Stelle mit 2.120 Bouteillen Zweigelt des Weinguts Keringer im burgenländischen Mönchhof gefüllt - waren sich die Verantwortlichen nicht sicher, ob die Glasflasche dem Druck standhalten würde. Das tat sie aber - bis Donnerstagnachmittag.

   Die Lustenauer Feuerwehr baute laut Einsatzbeschreibung aus Sandsäcken und Holzplatten eine Barriere, um die weitere Verteilung des edlen Tropfens im Gebäude einzudämmen. Zunächst war zudem befürchtet worden, die Flasche könnte platzen. Anschließend wurde in den Korken ein Loch gebohrt und der Wein in Fässer abgepumpt, die eine lokale Mosterei zur Verfügung stellte. Die Feuerwehr sprach von einem "nicht gerade alltäglichen Einsatz".

   Drei Jahre Vorbereitungszeit hatte die renommierte Winzerei Keringer gemeinsam mit ihrem Vorarlberger Vertriebspartner Pfanner & Gutmann Getränke investiert, um den Weltrekord für die "größte gläserne Weinflasche" aufzustellen. Die drei Meter hohe Flasche, die mit einem 30 Zentimeter dicken Naturkorken samt einer 24-karätigen Blattgoldauflage verschlossen war, wurde im März 2017 als Weltrekord zertifiziert und steht in einem auf 16 Grad gekühlten Klimaschrank prominent im Eingangsbereich des Restaurants.

   "Wir haben die Flasche mit '100 days Zweigelt 2015', unserem besten Zweigelt, befüllt. Nach der öffentlichen Reifung sollte der Wein glasweise im Rahmen eines Charity-Events ausgeschenkt und verkauft werden. Die Planungen dafür liefen bereits", so Robert Keringer am Freitag zur APA. Was von dem Rotwein gerettet werden konnte, werde nun ins Burgenland gebracht, dort in Flaschen gefüllt und soll dennoch einer guten Sache zugeführt werden. "Wir machen das Beste draus", so der Winzer. Boris Gehrer, Vertriebsleiter bei Pfanner & Gutmann und einer der ersten an Ort und Stelle, berichtete, man habe rund 1.360 Liter retten können. Laut Gehrer dürfte sich der Wein in der aus mehreren Teilen zusammengesetzten Flasche wegen eines Stromausfalls in der gläsernen Klimakammer erwärmt und ausgedehnt haben, so die Vermutung zur Unfallursache. "Wir haben den geretteten Wein auch probiert - er ist prima", so Gehrer zur APA.
 

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