Wien

7,5 Jahre Haft für Pensionisten-Räuber

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Opfer beim Geldabheben beobachtet und dann vor ihren Wohnungen beraubt.

Ein 30-jähriger Mann ist am Montag im Wiener Straflandesgericht rechtskräftig zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er fünf betagte Frauen überfallen und ihnen ihre Hand- bzw. Brieftaschen geraubt hatte. Die Freundin des Mannes hatte die Opfer beim Geldabheben in Banken beobachtet und ihren Partner auf diese "angesetzt". Die 26-Jährige bekam als Beitragstäterin fünfeinhalb Jahre.

Die beiden - gebürtige Montenegriner - waren im Vorjahr nach Wien gekommen, weil sie in ihrer Heimat keine Jobs fanden. Nachdem sie eine Weile in einer Pizzeria "schwarz" gearbeitet hatten, verlegten sie sich auf Raubüberfälle. "Es war meine Idee. Ich habe sie dazu überredet", verriet der 30-Jährige einem Schöffensenat (Vorsitz: Patrick Aulebauer).

Die Überfälle brachten dem Duo jeweils ein paar tausend Euro ein. Der 30-Jährige ging gegen seine Opfer mit überschießender Gewalt vor. Eine 89-Jährige, die sich gegen das Entreißen ihrer Handtasche wehrte, stieß er kurzerhand die Treppen hinunter. Einer 80-Jährigen sprühte er Pfefferspray ins Gesicht, um an deren Barschaft zu gelangen. "Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hat", meinte er auf die Frage, ob das nötig gewesen sei.

Ein anderes Opfer nahm der 1,9 Meter große Hüne sogar in den Schwitzkasten. "Ich schäme mich", bemerkte er dazu im Nachhinein kleinlaut. Das Geld habe "der Teufel verbraucht", erwiderte er, als der Richter wissen wollte, was mit der Beute geschehen sei.

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