Budget verbraucht

Alarm:
 Polizei
 vor Pleite

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Schlimmer als gedacht: Die Polizei ist heuer komplett pleite.

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Österreichs, Hermann Greylinger (SPÖ), schlägt Alarm, die Polizei ist pleite: „Es ist traurige Gewissheit, alle Länder kämpfen mit den Mitteln. In Wien ist es halt besonders schlimm.“ Das Budget ist aufgebraucht, es muss auf Rücklagen zurückgegriffen werden.

Das Jahr 2014 zehrte am Budget der Wiener Polizei: der Großeinsatz bei der Demo gegen den Akademikerball im Jänner, die Hausräumung in der Leopoldstadt, bei der 1.700 Polizisten im Einsatz waren …

Es fehlt das Nötigste: Nun spendete die Stadt Wien

Die konkreten Folgen der Polizei-Budgetnot:

  • Die Ausbildungsstätte Marokkanerkaserne hat zum Transport ihrer etwa 650 Schüler nur mehr drei VW-Busse zur Verfügung – bis vor Kurzem waren es noch 25.
  • Die Zulagen (Nachtschicht, Überstunden etc.) in der Wiener Verkehrsabteilung können an die Beamten derzeit nicht ausgezahlt werden. Offizieller Grund: Systemfehler im Computer.
  • Schutzkleidung für die Beamten fehlte. Die Stadt Wien sponserte der Polizei 110.000 Euro. Damit werden Schlagschutzpanzer für die Sondereinheit WEGA angeschafft.

Gewerkschaft fordert: "Es muss etwas getan werden"
Harald Segall (SPÖ), Polizeigewerkschafter und Vorsitzender des Fachausschusses Wien: „Uns fehlt das Notwendigste. Es muss etwas getan werden.“ Auch Greylinger ist stinksauer: „Das ist kein Zustand. Unter den Kollegen macht sich Resignation breit. Man muss die Politik in die Pflicht nehmen: Versprechungen müssen endlich eingelöst werden.“

Veronika Kofler

Polizeichef wiegelt ab

Der Wiener Polizeipräsident sieht das Ganze etwas entspannter: „Die Auflösung von Rücklagen ist budgetär üblich und wird immer wieder gemacht. So besonders ist das nicht.“ Bei einem knappen Budget müsse eben gut gehaushaltet werden.
Dienststellen. Auch die Umstrukturierung und Übersiedlung der Polizeidienststellen geht den richtigen Gang: Das Projekt sei im Zeitplan, noch im Dezember sollen zwei Dienststellen übersiedeln.

Die Gewerkschaft sagt, das nötige Geld würde dafür fehlen, die Umsetzung dauern.

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