Anwälte enthüllen

Alijev 
im Sitzen erhängt

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Neue Details zum angeblichen Selbstmord des Ex-Botschafters nähren erneut Zweifel.

Immer neue Details zum Ableben des kasachischen Ex-Botschafters Rakhat Alijev: Im Sitzen erhängte sich der Mordverdächtige, der seit Juni in U-Haft saß, in der Nacht auf Dienstag letzte Woche. Keine übliche Art des Suizids.

Anwalt: "Minutenlanger Todeskampf in der Zelle"
Das nähre den Zweifel am Selbstmord Alijevs, so sein Anwalt Manfred Ainedter am Montag: „Das ist die qualvollste Art, zu Tode zu kommen. Das würde sich jemand, noch dazu ein Arzt wie Dr. Alijev, kaum selbst antun.“ Hinzu komme, dass Alijev auch Mittel für einen schnelleren Suizid in der Zelle hatte. Darunter Kabel, Gürtel und eine Schere. Auf ÖSTERREICH-Anfrage bestätigte die Justizanstalt Josefstadt, dass Alijev tatsächlich derlei besaß.

Witwe
Auch Alijevs Witwe Elnara Shorazova meldete sich am Montag zu Wort: „Es ist ausgeschlossen, dass Rakhat freiwillig aus dem Leben gegangen ist. Er liebte seine Familie zu sehr“, ließ die Austro-Kasachin mitteilen.

Clinch
Ungeachtet Alijevs Ablebens geht nach Ostern der Mordprozess los. Zores im Vorfeld: Alijevs Verteidiger präsentierten E-Mails und Briefe, die Einflussnahme durch die Kanzlei LGP von Gabriel Lansky im Sinne der Anklage nahelegen. Der Anwalt bestreitet vehement. Jetzt wurden sogar zwei BKA-Beamte angezeigt.

(küe)

Vertrauliche Infos an Alijev-Kläger? BKA-Beamte angezeigt

Die Alijev-Anwälte erheben im Vorfeld des Alijev-Prozesses Vorwürfe gegen die Wiener Kanzlei LGP, die die Angehörigen der angeblich von Alijev Ermordeten vertritt. LGP habe versucht, massiven Einfluss auf Justiz, ­Politik und Wirtschaft zu nehmen. Das sollen interne LGP-Akten (von unklarer Herkunft) beweisen.

Nun zeigten Alijevs Vertreter sogar zwei Beamte des Bundeskriminalamtes an. Sie sollen LGP vertrauliche Infos über die Ermittlungen weitergegeben haben – Amtsmissbrauch.

Für alle Erwähnten gilt die Unschuldsvermutung.

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