Praterstern

Alkoholverbot: Bis zu 700 € Strafe

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Ab Freitag wird die Polizei am Praterstern noch massiver als bisher aufmarschieren.

Am Freitag wird der Praterstern den größten Medienauflauf seiner Geschichte erleben - denn an diesem Tag tritt das Alkoholverbot in Kraft. Und die Polizei rüstet hinter den Kulissen mit dem Magistrat, dem Büro für Sofortmaßnahmen, den Wiener Linien und den ÖBB für diesen Tag X schon seit längerer Zeit.
 

Großaufmarsch

 
Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften wird ab Freitag zunächst mit Flugblättern - auch mehrsprachig - über das Alkoholverbot informiert. Der nächste Schritt ist die Beschlagnahme von alkoholischen Getränken und die Abmahnung.
 
Danach wird gestraft: 70 Euro beträgt der Mindesttarif, im Wiederholungsfall kassiert der Magistrat bis zu 700 Euro ein. "Es gibt sehr wohl einen Zusammenhang von Alko-Szene und Kriminalität. 50 festgenommene Tatverdächtige waren zuletzt schwer alkoholisiert. Das Verbot hilft, das Festsetzen einer kriminellen Szene zu verhindern", so Polizeipräsident Gerhard Pürstl.
 
Der angehende Bürgermeister Michael Ludwig kontert im Interview mit oe24. TV seine Kritiker: "Wir geben 150.000 täglichen Benutzern ihr Sicherheitsgefühl am Praterstern zurück und betten das in ein Gesamtpaket für obdachlose und Drogenkranke ein. Wir werden ein Alkoholverbot auch an anderen Plätzen prüfen. Ich will nicht, dass sich eine Alkohol- oder Drogen-Szene an einem Platz verfestigt."
 
Alkoholverbot am Praterstern
© oe24

Das sagen Passanten am Praterstern zum Verbot

 
Drei Tage vor dem geplanten Alkohol-Verbot am Praterstern war ÖSTERREICH beim Lokalaugenschein am Bahnhof und sprach mit den Menschen vor Ort, die einen Einblick in die Szene haben und zum Teil selbst vom Verbot betroffen sein werden. Einige begrüßen das Verbot, andere glauben, dass es schwer zu exekutieren sein wird.
 
  • Kommt System wie in Amerika? "Vielleicht wird es wie in Amerika mit den Papiertüten. Am Würstelstand ist es eh erlaubt. Mehr brauche ich nicht." Geribert D. (59). Anrainer
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  • Ich heiße Verbot willkommen. "Es bringt nichts, wenn sie hier nur herumliegen. Die Leute müssen untergebracht und ihnen geholfen werden." Stefan R. (61). Blumenverkäufer
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  • Gut für den Tourismus. "Für den Tourismus hat das bisher sicher kein gutes Bild gemacht. Ich halte es für eine gute Idee." Marian K.(68). Anrainer
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  • Leute werden verdeckt trinken. "Man wird den Alkohol einfach woanders reinleeren. Soll die Polizei jede Flasche öffnen und dran riechen? Die Polizei hat sicher Besseres zu tun, als sich mit den Getränken zu beschäftigen." Andreas H. (53). Anrainer
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  • Für obdachlose Frauen Gefahr. "Der Prater war der sicherste Ort für obdachlose Alkoholikerinnen, weil hier immer die Polizei ist. An anderen Orten ist das nicht der Fall. Sie sollten es so lassen." Daniela J. (36). Obdachlose
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