Erwürgt

Dolmetscher-Mord in Wien immer mysteriöser

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Ein Adeliger wurde erwürgt: Wusste sein Mörder von einem Grundstücksgeschäft?

Für die Polizei handelt es sich bei dem Mordopfer aus der Jheringgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus um den pensionierten Dolmetsch Julius U. Der Senior wurde am 13. Mai erwürgt, der Mörder ist auf der Flucht – ÖSTERREICH berichtete.

Tatsächlich handelt es sich bei dem 88-Jährigen um Ritter Julius U. von Frankwell. Einen zweifach promovierten (Englisch, Russisch, Volkswirtschaft) Akademiker, der aus altem ungarisch-österreichischem Adel stammte. Sein Großonkel, der Flugpionier und Pilot Hans Ritter Umlauff, hatte gemeinsam mit Ferdinand Porsche einen Flugzeugmotor entwickelt.

Sein Cousin: "Julius
 war sehr misstrauisch"

Entsprechend seiner Herkunft und seiner Ausbildung pflegte Julius U. seinen Lebensstil. Stets tipptopp ­gekleidet, liebte er vor allem Besuche in der Staatsoper gemeinsam mit einer langjährigen Bekannten.

Der einzige Angehörige des kinderlosen Witwers zu ÖSTERREICH: „Julius war nicht reich, hatte aber kürzlich ein Seegrundstück nahe Wien verkauft.“ Liegt hier das Motiv für das Gewaltverbrechen? Fakt ist, dass Julius U. an seiner Wohnungstür im zweiten Stock einen Schlüsselsafe hatte. Der Mörder hatte entweder die Zahlenkombination oder der 88-Jährige kannte ihn und ließ ihn in die Wohnung. Doch einen Wildfremden hätte er nicht hereingelassen. Sein Verwandter: „Erst im vergangenen Jahr hatte sich ein angeblicher Handwerker bei ihm Zutritt verschafft. Der Unbekannte erbeutete den gesamten Schmuck der verstorbenen Ehefrau. Seitdem war Julius extrem misstrauisch.“(mik)

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