Seuchen-Hysterie

Ebola-Alarm am Wiener Flughafen

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Erneut Frau wegen Ebola-Verdachts in ein Wiener Spital eingeliefert.

Akuter Ebola-Alarm am Flughafen Wien-Schwechat. Samstagnacht landete eine Turkish-Airlines-Maschine aus Istanbul. An Bord eine Frau, die sich sofort selbst bei den Behörden meldete – sie hatte Angst, die Todes-Seuche in sich zu tragen.


Alles deutete darauf: Sie kam direkt aus Nigeria, dort war bereits ihr Vater an Ebola erkrankt und gestorben. Nun ging es auch ihr nicht gut. Sofort wurde der Notfallplan eingeleitet. Sie wurde ins Wiener Franz-Josef-Spital gebracht.

Wenige Stunden später kam die Entwarnung: Die Frau hat sich nicht infiziert, hatte nicht einmal Fieber, ­sondern litt wohl an einer Schwangerschaftsübelkeit.

US-Forscher warnen vor Infektionen
Trotzdem: Wegen des Ebola-Alarms hatte ein Flughafen-Mitarbeiter mehrere Stunden unter Quarantäne verbracht. Die Angst steigt weiter. Mittlerweile gab es sieben Verdachtsfälle in Österreich in nur zwei Monaten. Jetzt warnen US-Forscher: Schon Ende dieser Woche könnte es bereits einen „echten“ Ebola-Fall bei uns in Europa geben.

Ministerin: "Schließe Ebola bei uns nicht aus"
Bereits in der Vorwoche erklärte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) in ÖSTERREICH: „Ich schließe Ebola in Österreich nicht aus.“ Betonte aber auch: „Ich will hier nichts verharmlosen, aber wir brauchen keine Angst zu haben.“

Während es weltweit laut WHO mehr als 4.555 Tote gibt, blieb Österreich bisher verschont. Alle sieben Verdachtsfälle (eine Britin in ­Tirol, zwei Nigerianer in Oberösterreich, ein 15-jähriger ­Liberianer, eine 45-Jäh­rige und ein 15-Jähriger aus Nigeria und der neueste Fall) waren virusfrei.

(mud, grp)

Notfallplan: Das passiert bei Ebola-Verdacht

Weil die Einschleppung des Virus am wahrscheinlichsten via Flughafen passiert, gilt hier ein besonderer Notfallplan.

  • Gibt es an Bord eines Fliegers einen Verdachtsfall, muss der Pilot diesen sofort dem Tower melden.
  • Der Flieger wird zu einem Notfallgate gelotst, wo der Flughafenarzt den Patienten untersucht und ins Spital begleitet.
  • Alle anderen Passagiere, die mit dem Infizierten Kontakt hatten, stehen unter Quarantäne.

4.555 Tote, mehr als 9.200 Ebola-Kranke

Es ist eine Seuche, die man einfach nicht in den Griff bekommt. Schon seit mehreren Monaten tötet das Ebola-Virus in Westafrika immer mehr Menschen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es bereits jetzt 4.555 Todesopfer und mehr als 9.200 registrierte Fälle, aber: Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen.

  • Am stärkten betroffen derzeit: Guinea, Sierra ­Leone und Liberia, wo die Hälfte aller Todesopfer gezählt wurden.
  • In den USA gab es bisher drei Ebola-Fälle; schlimm: Zwei Krankenschwestern hatten sich bei einem inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten angesteckt – obwohl sie Schutzanzüge trugen!
  • Kanada lieferte jetzt möglichen Impfstoff
  • Mexiko verbot zuletzt ­einem Luxus-Dampfer das Anlegen. An Bord soll es eine Infizierte gegeben haben.
  • Hoffnung kommt aus Kanada, das jetzt einen Impfstoff lieferte. Ob der wirkt, weiß aber noch niemand.
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