Wien

Erster Abschnitt der MaHü fertiggestellt

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Zweiter Bauabschnitt soll bis 14. November abgeschlossen sein.

Steine in unterschiedlichen Größen und Grautönen statt Autos: Am Montag zeigte sich die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße erstmals in neuem Glanz. Zwei Wochen früher als geplant, ist der erste Abschnitt fertig, die Arbeiten für die "Herbstphase" laufen bereits auf Hochtouren. Auch wenn die ersten Schanigärten schon stehen: Der letzte Schliff der neuen Fußgänger- und Begegnungszone fehlt noch.

Zwischen Neubaugasse und Andreasgasse ist der neue Belag der Fußgängerzone schon fertig - nur die Bäume sind immer noch mit Bauzäunen umstellt. Hier soll in den nächsten zwei Wochen ein wasserdurchlässiger Sonderbelag folgen, berichtete Projektkoordinator Peter Lux bei einer Begehung der Riesenbaustelle mit Journalisten. "Sukzessive" sollen auch die Sitzmöbel, Wassertische sowie das durchgängige W-LAN folgen. "Spätestens im Herbst soll dann alles fertig sein", meinte Lux. Zur Überbrückung gibt es derzeit ganz normale Parkbänke. Sie werden dann den eigens designten Sitzmöbeln weichen.

So sieht die neue Mariahilfer Straße aus

Sichtlich zufrieden
Der Projektkoordinator zeigte sich sichtlich zufrieden: "Eine Baustelle ist immer eine Herausforderung, substanzielle Probleme hat es aber nicht gegeben." Deshalb sei es auch gelungen, deutlich unter der Zeit zu bleiben und auch das Budget einzuhalten. Ob es weiter so flott geht, bleibt allerdings abzuwarten. "Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab - wir hatten auch Wetterglück", so Lux.

Immerhin: 200 von 432 Metern Fuzo sind geschafft. Auch ein Drittel der Begegnungszone - zwischen Zieglergasse und Schottenfeldgasse - ist bereits fertig. Hier setzt man auf einheitliche Farbe statt gemusterter Pflasterung. Aus Kostengründen wurden die Steine der "alten" Mariahilfer Straße wiederverwendet - inklusive alter Kaugummis und Flecken. Auch wenn sich - ebenso wie in der Fußgängerzone - hier inzwischen alles auf einer Ebene abspielt, markieren zwei Streifen aus hellem Stein in der Mitte der Straße eine Art Fahrbahn. "Die beiden Streifen gibt es auch in der Fußgängerzone, sie ziehen sich identitätsstiftend durch die Mariahilfer Straße", erklärte Lux. "In der Begegnungszone ist das aber tatsächlich der Bereich, der eher für Autos gedacht ist."

Zweite Bauphase
In der zweiten Bauphase wird nun der obere Teil der Mahü fertiggestellt: Bis 14. November wird die Fußgängerzone zwischen Neubaugasse und Kirchengasse sowie die Begegnungszone zwischen Andreasgasse und Zieglergasse und Schottenfeldgasse und Kaiserstraße umgebaut. 90 Menschen arbeiten zu Spitzenzeiten auf der Baustelle, erklärte Lux. Derzeit sind wieder Abbrucharbeiten angesagt, in wenigen Tagen beginnt stellenweise schon wieder die Pflasterung. 2015 folgt dann der Bereich der unteren Mariahilfer Straße von der Kirchengasse bis zum Getreidemarkt.

Die Einbahnregelung in den Begegnungszonen gilt bereits, die endgültige Beschilderung sowie Bodenmarkierungen will man jedoch erst anbringen, wenn der Umbau abgeschlossen ist. "Durch die Baustelle kann es auch noch Änderungen bei den Zu- und Abfahrten geben", meinte Lux. Bis zu allen Autofahrern hat sich die Neuregelung scheinbar ohnehin noch nicht durchgesprochen - neben dem Lieferverkehr kurvten am Montagvormittag auch einige Privat-Pkw durch die Fußgängerzone.

Auch mit einer möglichen Ampel an der Ecke Capistrangasse - hier biegt der 13A auf der unteren Mahü in die Begegnungszone ab - setze man sich derzeit "sehr intensiv" auseinander. Grund dafür ist vermutlich auch die Kollision zwischen einem Bus und einem Radfahrer vor wenigen Wochen. "Wir prüfen alle Varianten", erklärte der Projektkoordinator. Eine Entscheidung erwartet er für Herbst.

Mariahilfer Straße GRAFIK
© APA
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Diese Promis sind für Mahü-neu

"Ich bin ein großer Verfechter für die Fußgängerzone und sogar für einen Ausbau."

"Lasst uns die Mariahilfer Straße beruhigen-es wird ruhiger, leiser und freundlicher."

"Mit der Mahü als Fußgängerzone wird ein Schritt in Richtung lebenswerte Stadt gesetzt."

"Mich empört, dass wir erst jetzt gefragt werden, nachdem Millionen ausgegeben wurden. Ich tendiere zu "Ja"."

So sieht die neue Mariahilfer Straße aus