Erste Prüfergebnisse

KH Nord: Knalleffekt in Hokuspokus-Affäre

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Das KH Nord-Team wird derzeit vom zweiten stellvertretenden Programmleiter geführt

Dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) liegen erste Ergebnisse der Untersuchung der Energetik-Affäre im Krankenhaus Nord vor. Als Konsequenz beantragt der städtische Spitalsträger die vorläufige Suspendierung der Programmleiterin und ihres Stellvertreters, da der Verdacht auf Dienstpflichtverletzungen naheliege, teilte ein Sprecher der APA am Mittwoch mit.
 
Worum es dabei konkret geht, konnte er mit Verweis auf das Disziplinarverfahren, das nun eingeleitet wird, noch nicht sagen. Das Verfahren wird von einer unabhängigen Disziplinarkommission, die nicht im KAV angesiedelt ist, durchgeführt. Parallel dazu läuft die interne Revision weiter. Weiterhin geprüft wird etwa, ob es "ähnlich fragwürdige Aufträge" in anderen Spitälern gegeben habe. Auch ob und an wem sich der KAV schadlos halten wird, könne erst nach Abschluss der Verfahren beurteilt werden, sagte der Sprecher. Wann die Untersuchung abgeschlossen sein wird, konnte er noch nicht sagen. Vorwürfe der Korruption, die "medial angedeutet" worden seien, hätten sich aus heutiger Sicht nicht bestätigt.
 
Die Programmleiterin und ihr Stellvertreter wurden bereits Mitte März, als die Beauftragung des "Bewusstseinsforschers" für das im Bau befindliche Krankenhaus bekannt wurde, ihrer Funktion enthoben. Sie hatten im vergangenen November den 95.000 Euro-Auftrag für die "energetische Reinigung" des Spitals erteilt. Nun wurde auch der Vertrag mit Sylvia Schwarz, der ehemaligen ärztlichen Leiterin des Krankenhauses, die nach ihrer Pensionierung als Beraterin für den KAV tätig war, gelöst.
 
Das KH-Nord-Team wird derzeit vom zweiten stellvertretenden Programmleiter geführt, die Arbeiten mit dem Schwerpunkt der technischen Inbetriebnahme gehen weiter wie bisher, hieß es aus dem KAV. Das Programmteam soll umgehend mit einer weiteren Person verstärkt werden.
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