160610_DEmo.Standbild001.jpg

In Wien

Mordversuch bei Identitären-Demo

Teilen

Insgesamt wurden bei der Demo und den Gegendemos 13 Menschen verletzt.

Nachdem ein 17-Jähriger bei einer Demonstration gegen die rechtsextremen Identitären am Samstag in Wien durch einen Steinwurf schwer am Kopf verletzt worden war und notoperiert werden musste, ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz nun wegen Mordversuchs. Ein Unbekannter hatte den Stein von einem Dach in der Goldschlagstraße geworfen. Nach ihm wird gefahndet.

Mordversuch bei Identitären-Demo
© facebook

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag Bildmaterial zum Tatgeschehen und Ablauf und ersuchte sowohl Medienvertreter, als auch Privatpersonen um deren Aufzeichnungen zum Tatgeschehen. Diese sollen sich ebenso wie Personen mit zweckdienlichen Beobachtungen beim Landesamt Verfassungsschutz unter der Telefonnummer 01/31310/74035 melden.

Mordversuch bei Identitären-Demo

An der Kundgebung der "Identitären" nahmen laut Polizei zeitweise bis zu 1.000 Personen teil. Zu den ebenfalls angemeldeten Gegendemonstrationen kamen ebenso rund 1.000 Personen. Auch die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz.

Besonders brisant war die Lage am Neubaugürtel, wo es laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger zu "massiver Gewalt" kam. "Dort kamen Teilnehmer der Gegendemonstration nahe an den Demonstrationszug der "Identitären" heran. Dieser wurde mit Gegenständen unterschiedlichster Art - Steinen, Flaschen, Eisenstangen und anderen Gegenständen – beworfen"; hieß es seitens der Polizei. Einschreitende Beamte seien selbst von Teilnehmern der Gegendemonstrationen "mehrfach tätlich attackiert" worden. "Die Polizisten mussten mehrere Male von ihren Pfeffersprays Gebrauch machen, um sich gegen diese Übergriffe zu verteidigen", hieß es.

Krawalle bei Identitären-Demo in Wien



Die Polizei sah ihren Einsatz als Erfolg: Das Einsatzziel, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu schützen, sowie das direkte Aufeinandertreffen verschiedener politischer Gruppen zu unterbinden, konnte erreicht werden. "Wenn eine Versammlung angemeldet wurde, ist die Polizei verpflichtet, den ordnungsgemäßen Ablauf zu gewährleisten", so die Exekutive in einer Aussendung.

 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.