US-Schwerverbrecher

"Most Wanted" war in Wien ein Frauenheld

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Ob die Frauen, die ihn versteckten, wussten, was für ein Kaliber William G. ist?

Wien. Gesucht wurde der 1,90 Meter große tätowierte Ex-Marine mit dem gestählten Körper und den vielen Gesichtern (mal mit Vollbart und Brille, mal kurzgeschoren wie ein Drill-Sergeant, mal mit kessem Seitenscheitel und Loverboy-Lächeln) wegen insgesamt 74 Anklagepunkten, die so gar nicht dem Bild des Frauenhelden entsprechen, das der gut gebaute Amerikaner so gerne darstellt: Denn da geht es um sexuellen Missbrauch und Stalking, Körperverletzung, um Kidnapping und den Besitz von Kinderpornografie.

Eine ehemalige Lebensgefährtin soll William G. alias Jason F., wie er sich auch nannte, verfolgt, verprügelt und zu entführen versucht haben, als sie ihn verlassen wollte. Später erhoben weitere Ex-Freundinnen ähnliche Vorwürfe gegen 50-Jährigen, der es damit sogar „schaffte“, auf die Liste der „Most Wanted“-Verbrecher der US-Behörden zu kommen. Trotzdem meisterte er es immer wieder, neue Opfer – in den letzten Jahren vornehmlich in Europa – um den Finger zu wickeln.

Irak-Veteran jetzt in Auslieferungshaft

Wie das heimische Bundeskriminalamt am Sonntag bestätigt, dürfte sich der Gesuchte zuletzt schon längere Zeit in Wien bei wechselnden Frauenbekanntschaften aufgehalten haben. In einem Geschäft in der Wiener Innenstadt, in dem der Ex-Marine öfters auftauchte, wurde der Verdächtige von Zielfahndern, die gemeinsam mit dem U.S. Marshals Service auftauchten, Freitagvormittag angehalten und überwältigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Irak-Veteran ließ sich widerstandslos festnehmen und wurde an die Justiz überstellt. Die USA haben ein Auslieferungsbegehren gestellt, dem wohl schnell stattgegeben wird. 

(kor)
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