Sie kannten den Mörder

Mutter: "Wir wollen hier wegziehen"

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Zarema G. kann den Mord an ihrer Tochter nicht fassen, Trauer und Wut dominieren die Tschetschenin. „Wie konnte das nur passieren?“

Die Mutter von Hadi­shat findet einfach keine Erklärung, warum ihre Tochter so grausam sterben musste. Der Mörder kannte Hadishat, oft haben die beiden miteinander gespielt. Nichts deutete auf die Bluttat hin. Die Tsche­tschenin hat jetzt nur mehr einen Wunsch: „Ich möchte gerne eine neue Wohnung haben, wir müssen hier wegziehen“, sagte sie am Dienstag im Beisein ihres Anwalts Niki Rast.

Ein ausführliches Interview wollte die Frau nicht geben, sie war einfach nicht mehr in der Lage dazu. Psychisch zu sehr angeschlagen ist die siebenfache Mutter. Auch kommen weitere Sorgen auf sie zu: Sie weiß nicht, wie sie das Begräbnis bezahlen soll, zumal ihr Mann und Vater der Kinder derzeit in Italien in Haft sitzt. Dort wurde ihm auch der Asylstatus aberkannt. Er kann nicht legal nach Österreich reisen.

Mutter:
© Larissa Eckhardt
× Mutter:

"Familien von Opfer und Täter waren befreundet"

Für die Mutter sprach am Dienstag ihr Anwalt Niki Rast über das Verbrechen.

  • Über den psychischen Zustand der Familie: „Es geht ihr dementsprechend schlecht. Der Tochter wurde vom Nachbarsbuben mit ­einem Brotmesser fast der Kopf abgetrennt. Das kann man nicht so einfach verarbeiten.“

  • Über die Beziehung zwischen Täter und Opfer: „Die beiden haben einander gut gekannt. Die beiden Familien waren befreundet. Das Mädchen ging freiwillig in die Wohnung, weil es ein Eis essen wollte. Dort wurde sie in die Dusche gezogen und getötet.“

  • Über den Täter sagt Rast: „Er war ein guter Schüler, ging ins Gymnasium, nichts deutete darauf hin, dass er ein Verrückter ist. Es lag nichts gegen ihn vor, weder in der Schule noch bei der Polizei. Er ist nie auffällig gewesen oder mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Es kam für alle völlig überraschend. Jetzt wissen wir: Er ist gegen alle Menschen negativ eingestellt, trägt eine unglaubliche Wut in sich.“

Video zum Thema: Opferfamilien-Anwalt Niki Rast bei Fellner! LIVE

Anwalt: "Höchststrafe für Täter sind 15 Jahre Haft"

  • Über den größten Wunsch der Familie: „Sie haben einen Appell an die Stadt Wien und wünschen sich eine andere Wohnung. Hier muss rasch Hilfe geleistet werden. Sie können es nicht ertragen, täglich an jener Wohnung vorbeigehen zu müssen, in der das Mädchen ermordet wurde.“

  • Über die Höchststrafe: „Die Höchststrafe für den Mord beträgt 15 Jahre, er ist erst 16. Aufgrund seines Geisteszustandes wird der Staatsanwalt sicher einen Psychiater hinzuziehen. Eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ist wahrscheinlich.“

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