Wien

Uni-Genie erschlug Studenten

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Die Spuren nach der Auffindung einer Leiche in Ottakring führen ins Akademikermilieu.

Überraschende Wende bei den Mordermittlungen in der Seitenberggasse: Jene Frau, die die Polizei alarmiert hat, ist nicht bloß eine unbeteiligte Anrainerin, die sich nach einem lautstarken Streit im Haus Sorgen um ihre Nachbarn machte, sondern die Freundin des Mordopfers Rolf A.

Junger Deutscher pendelte zwischen zwei Wohnungen
Der 28-jährige Soziologiestudent aus Deutschland hatte bei Dipl.-Ing. Julian M., der einen Stock über der Wienerin wohnt, ein WG-Zimmer gefunden. Bei einer zufälligen Begegnung im Stiegenhaus lernte er die hübsche junge Frau kennen und danach lieben.

Zuletzt pendelte der aus dem ehemaligen Osten stammende Studiosus zwischen den Wohnungen seiner Freundin und seines 33-jährigen Mitbewohners – der ein wahres Uni-Genie ist. Der HTL-Absolvent Julian M. hat auf der Montan-Uni, auf der Boku und in der Schweiz studiert und ist nun als „grüner“ Forscher an der Technischen Universität angestellt. Seine Spezialität: Nachhaltigkeit, Bio- und Wasserenergie.

War es Eifersucht oder doch die kolportierte und angeblich auch attestierte schwere psychische Erkrankung des TU-Assistenten, die zum Streit am Mittwoch führte, als Ralf A. von der Nachbarin heraufkam, um kurz zu duschen?

Opfer mit bloßen Händen bei lautem Streit getötet
Polizeisprecher Patrick Maierhofer betont, dass die Einvernahmen nicht laufen und dass der Verdächtige (für den die Unschuldsvermutung gilt) sich nicht sonderlich gesprächig zeigt. Sein einziger Satz: „Ja, ich war’s.“ Den sagte der 33-Jährige, als die Polizei sich gewaltsam Zutritt zu der Wohnung im 2. Stock verschaffte. Wie berichtet, lag die Leiche des Deutschen im Vorzimmer, sein Vermieter saß in Schockstarre im Wohnzimmer. Er dürfte Rolf A. mit bloßen Händen erschlagen haben.

(kor)

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