18 Verhaftungen

Vater macht ­eigene Familie zum Drogen-Ring

Teilen

Ein brutaler Familientyrann und sein Clan gingen den Drogenfahndern ins Netz.

Die Ermittler schlugen zeitgleich an 15 Adressen zu, wobei sich die Cops vor allem auf eine Wohnung in der Mühlschüttelgasse in Floridsdorf stürzten: Dort „thronte“ der Boss der Familienbande, ein 43-jähriger Autolackierer, der sein mäßig florierendes Geschäft mit Drogen aufzubessern versuchte. Was ihm, seinen beiden Zwillingssöhnen (19), der Tochter (22) und ihrem Freund sowie seiner Lebensgefährtin gemeinsam mit zwei Dealern in Wien und Niederösterreich tatsächlich die Bilanzen ziemlich auffetten sollte. Pro Monat 56.000 Euro streifte die Bande aus ihren Drogengeschäften ein.

Vater machte seine 
Kinder drogenabhängig
Vergangene Woche war es dann mit dem Big Business (alle Beteiligten sind übrigens waschechte Österreicher) wieder vorbei: Die Drogenfahnder kamen mit der WEGA und nahmen insgesamt 18 Verdächtige fest.

Vergewaltigte Tochter zum Schweigen genötigt
Bei den Ermittlungen gegen den „Koks-Papa“ und seine Familie stießen die Ermittler auf einige brutale Details: So soll das Oberhaupt seine eigenen Kinder drogenabhängig gemacht haben, um sie gefügig und noch besser für den Verkauf von Drogen zu machen. Als die 22-jährige Tochter des Floridsdorfer „Drogenbarons“ von ihrem Lebensgefährten misshandelt und vergewaltigt wurde, nötigte der Vater die junge Frau dazu, ihre Aussage zurückzuziehen. Zu den Abnehmern des Clans zählte auch eine Mutter, die für ihre erst zwölf Jahre alte Tochter Marihuana kaufte.

Haschplantage gleich ­neben Tennisplatz
Die eifrigsten Dealer der Familien-Gang waren übrigens die Zwillingssöhne, die ihre Kunden bereits am Vormittag mit dem Stoff (Kokain und Marihuana) versorgten. Das Haschisch bauten sie übrigens völlig ungeniert am Rand einer Tennisanlage in der Floridusgasse an. Als die Cops 350 Pflanzen abschnitten und zur Vernichtung mitnahmen, wussten die Platzbetreiber – für die die Stauden wohl nur hochgewachsenes Unkraut einer Gstätten waren – gar nicht, wie ihnen geschah.
Bei den Hausdurchsuchungen stellte die Polizei neben 28.000 Euro Bargeld und Drogen auch Schrotgewehre, Gaspistolen, Armbrust sowie einen Dolch und eine Machete sicher. Die Ermittlungen laufen.

(kor)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.