Hadishat Wien Döbling tot

Mädchen-Mord in Wien

Wirbel um Aufruf zur Blutrache

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Der Aufruf zur Blutrache nach einem Mord hat die Opferfamilie jetzt entzweit.

Nach dem brutalen Messermord an der kleinen Hadishat in einem Gemeindebau in Wien-Döbling ist die Situation während der Beerdigung des siebenjährigen Opfers in Tschetsche­nien völlig aus dem Ruder gelaufen. Die Familie um die beiden Großväter des Mädchens rief offen zum Rachemord auf – ÖSTERREICH berichtete. Jetzt versucht die in Wien lebende Familie Hadishats, das Schlimm­ste zu verhindern.

„Alle vier müssen sterben. Die Eltern waren bei diesem Mord beteiligt. Sie im Ausland zu töten, ist ganz leicht“, hatte der Trauerredner während der Beerdigung in Gheki im Nordkaukasus gesagt. Gemeint waren der mutmaßliche Mörder Robert K. (16), der das Kind in der Badewanne ­erstochen haben soll, dessen Bruder sowie die Eltern der beiden. Der Familie des Tatverdächtigen wird unterstellt, bei der „Entsorgung“ der Leiche in einem Mistkübel behilflich gewesen zu sein.

Polizeischutz beantragt

Nach der Ankündigung der Blutrache hat Liane Hirschbrich, die Anwältin der Täterfamilie, Polizeischutz für ihre Mandanten beantragt und nach eigener Aussage auch ­bekommen. Gleichzeitig wurde der Vertreter der Opfer­familie aktiv. Nikolaus Rast hat sich mit hochrangigen Vertretern der Tschetschenen-Community getroffen: „Meine Mandanten distanzieren sich von jeglichen Gewaltaufrufen gegen den Verdächtigen oder seine Familie. Ganz im Gegenteil erwarten wir Fairness ihnen gegenüber.“

Eine WhatsApp-Nachricht, wonach die Mitgefangenen des U-Häftlings indirekt zu Racheakten aufgerufen wurden, soll nicht von der Familie des Opfers stammen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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