Polizei

"Töte jeden Polizisten, den ich sehe"– Großeinsatz

Männerheim-Bewohner drohte mit Amok

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Der Mega-Einsatz zeigt: Auch unbedachte Worte werden als gefährliche Drohung bzw. schwere Nötigung gewertet.

Wien. Erst seit einem Monat war ein 40-Jähriger im Obdach Siemensstraße in einer Unterkunft im 4. Stock untergebracht. Der Österreicher war aus seiner Wohnung delogiert worden und fand hier eine Übergangsbleibe – die ihm aber gar nicht zusagte. Obwohl alle hier Untergebrachten von einem engagierten Team bei Fragen rund um Finanzen, Gesundheit, Miteinander und persönliche Zukunft unterstützt werden, zuckte der Neo-Mieter des Männerheims in Floridsdorf Mittwochvormittag voll aus, nachdem er mitbekommen hatte, dass man ihn auch hier nicht lange behalten würde:

Gegen Mittag schlug eine Betreuerin der Obdachloseneinrichtung in der Siemensstraße beim Notruf Alarm, dass einer ihrer Schützlinge per SMS gedroht habe, dass er heute noch Amok läuft und jeden Polizisten, den er sieht, erschießen würde. Dann würde er wenigstens für immer im Häfen ein Dach über dem Kopf haben . . .

Polizei-Einsatz in Wien: Mann in Haus verschanzt
© Viyana Manset Haber
× Polizei-Einsatz in Wien: Mann in Haus verschanzt

Viyana Siemensstrasse
© oe24
× Viyana Siemensstrasse

Männerheim-Bewohner drohte mit Amok
© APA

Survivor R Siemensstrasse
© oe24
× Survivor R Siemensstrasse

Angst, dass Sniper aus Fenster auf Straße schießt

Die Exekutive nahm die Drohung bitterernst. Cobra und Wega rasten zum Männerheim, riegelten es großräumig ab und hielten in einem groß angelegten Einsatz Nachschau, ob sich der Beschuldigte verschanzt haben könnte und tatsächlich vorhatte, als Sniper Jagd auf Uniformierte zu machen.

Zum Glück fanden die Beamten dann eine andere Situation vor: Der Problem-Insasse war geflüchtet und konnte wenig später von der Cobra auf offener Heiligenstädter Straße im Döbling überwältigt und verhaftet werden. Der mit 1,8 Promille ziemlich betrunkene Mann hatte keine Waffe bei sich und auch in seinem Zimmer fand sich keine. Möglicherweise hat er sich ihrer unterwegs entledigt oder sie im Suff verloren. Die Erhebungen dazu laufen. Dem Verdächtigen drohen bis zu 5 Jahre Haft – und somit ungefähr das, was er angestrebt hatte: eine fixe Bleibe (auf Staatskosten).

Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme
© Viyana Manset Haber
× Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme

Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme
© Viyana Manset Haber
× Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme

Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme
© Viyana Manset Haber
× Mann verschanzte sich in Haus: Festnahme
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