Benzin-Attacke auf Frau in Wien

Zeugin: "Sie saß auf dem Boden, ihr Gesicht war verbrannt"

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Zu der Beziehungstat kam es in einer Trafik. Nach kurzer Flucht stellte sich der Täter.

Wien. Zu der furchtbaren Attacke eines Ex-Freundes auf seine Verflossene kam es Freitag um 11.40 Uhr auf der Nußdorfer Straße im 9. Bezirk. Hier hat die junge Geschäftsfrau zwischen ­einer Lebensmittelfiliale und einem Bekleidungsgeschäft ihre kleine Trafik, in der sie auch ganz allein Dienst versah – als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ihr Ex sie mit einer brennbaren Flüssigkeit (Benzin oder einem ähnlichen Brandbeschleuniger) überschüttete.

Dann zündete er die junge Frau, die erst vor zwei Wochen ihren 35. Geburtstag gefeiert hatte, an. Und lief davon.

»Sie saß auf dem Boden, ihr Gesicht war verbrannt«

Frau Silvia, eine befreundete Anrainerin des Opfers des Feuer-Attentats, die wohl aus Eifersucht und Hass ihres Ex-Freundes zur menschlichen Fackel wurde, schildert gegenüber ÖSTERREICH die Dramatik: „Ich habe draußen Rauch gesehen und bin nachschauen gegangen. Zuerst dachte ich, dass etwas explodiert ist. Dann habe ich Nadine auf dem Boden sitzen gesehen. Ihr Gesicht war zur Hälfte verbrannt, auch ihre Hände, der Oberkörper. Es war einfach schrecklich.“

Wie die Polizei später bestätigte, war das schwer verletzte Opfer, während das Feuer auf die Trafik übergriff, auf die Straße gerannt, wo der Samariterbund ­zufällig gerade mit einem ­Rettungswagen zu einem Einsatz gekommen war. Die beiden Sanis zögerten keinen Moment. Sie leisteten umgehend Erste Hilfe und löschten mit Decken die Flammen. Dann wurde die Frau von der Berufsrettung stabilisiert und ins AKH ins Zentrum für Schwerbrandverletzte gebracht.

Laut Polizei bestand ex­treme Lebensgefahr. Befürchtet wird, dass die immer freundliche und umgängliche Trafikantin und Pferdeliebhaberin es nicht schaffen könnte.

Attentäter rief die Polizei und ließ sich verhaften

Nach dem Attentat flüchtete der Ex-Freund, mit dem das Opfer etwa drei Jahre zusammen gewesen war. Laut Bekannten war er sie oft in der Trafik besuchen und half ihr beim Tragen der Ware. In jüngster Zeit wurde der Österreicher mit ägyptischen Wurzeln aber nicht mehr gesehen – offenbar hatte sie mit ihm Schluss gemacht, worin auch das Motiv für die furchtbare Beziehungstat zu suchen ist.

Gestellt. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein. Letztlich wählte der Mann selbst den Notruf, nannte seinen Aufenthaltsort und ließ sich schließlich widerstandslos festnehmen. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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