Syrien-Konferenz

10 Milliarden gegen Flüchtlings-Strom

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70 Regierungschef suchten eine Lösungen für den blutigen Bürgerkrieg.

"Wir müssen die finanzielle Hilfe für die Syrien-Kriegsopfer massiv verstärken", mahnte Großbritanniens Premier David Cameron am Donnerstag im Queen Elizabeth Conference Centre in London. 70 Regierungschefs aus aller Welt hatten sich zur Syrien-Konferenz nahe dem Big Ben versammelt, um endlich die von der UNO flehentlich geforderten Hilfen zumindest teilweise zu beschließen. "Wenn wir die Hilfe vor Ort verstärken, werden weniger zu uns kommen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in London.

Die erste Konferenz der Geberländer, die aktiv einzahlen, auf Regierungschefebene brachte dann auch eine Verdoppelung der Hilfsgelder: Rund zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) sollen bis 2020 für Kriegsopfer, für Flüchtlingslager im Libanon, in Jordanien und in der Türkei f ließen. Die UNO fordert alleine für 2016 mehrere Milliarden, um die Flüchtlinge in der Region zu versorgen, sonst würde eine Million Syrer nach Europa fliehen.

Österreich wird bis 2019 60 Millionen Euro zahlen

Deutschlands Kanzlerin erhöhte Berlins Beitrag gestern von 1,5 auf 2,3 Milliarden Euro. Großbritannien und Norwegen - beide nahmen bislang kaum syrische Flüchtlinge auf -zahlen je 2,6 Milliarden Euro in den Hilfstopf bis 2020 ein. Österreich wird bis 2019 in Summe 60 Millionen beitragen.

Krieg tobt weiter. Der ebenfalls anwesende US-Außenminister John Kerry will den Beitrag seines Landes - heuer 920 Millionen Euro - ebenfalls erhöhen und nach "einer Friedenslösung suchen". Derzeit geht der Krieg freilich unerbittlich weiter.

260.000 Menschen kamen seit 2011 im Syrien-Krieg ums Leben. 4,6 Millionen Syrer flohen in Nachbarländer. 13,6 Millionen sind im 23-Millionen-Einwohnerland direkt vom Krieg bedroht. Und immer mehr Syrer wollen nach Europa flüchten. Ob die zehn Milliarden Euro da wirklich helfen werden?

Isabelle Daniel live aus London

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