Streit um Schule

10 Punkte für Bildungs-Volksbegehren

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ÖSTERREICH startet nun ein Internet-Volksbegehren. Hier alle Forderungen.

Eine Bildungsmilliarde zusätzlich im Budget
In die Budgetplanung muss ab 2011 jedes Jahr eine zusätzliche Milliarde Euro (!) an Sondermitteln für die Schulreform aufgenommen werden. Für 1.000 neue Schulbauten, 5.000 zusätzliche Lehrer.

Überall Ganztagsschule von 8 - 15 Uhr
Mit der Budget-Milliarde soll landesweit – von Volksschule bis Matura – der Unterricht auf Ganztagsbetrieb (8 bis 15 Uhr) umgestellt werden. Mit Essen, Freizeit- und Sportangebot.

Neue Leistungsschule statt Gesamtschule
Ziel ist eine gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen, die unter dem programmatischen Titel „Neue Leistungs-Schule“ läuft, weil sie begabte Kinder fördert, leistungsschwache individuell unterstützt.

Kleinere Klassen mit maximal 24 Schülern
Von Volksschule bis Matura soll die Schüler-Höchstzahl mit maximal 24 Schülern pro Klasse festgelegt werden. Die Klasse wird in den Hauptfächern in Leistungsgruppen geteilt.

Je 2 Lehrer für Mathe, Deutsch, Englisch
Für die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik erhält jede Klasse 2 Lehrer. Ein Lehrer unterrichtet leistungsorientiert die begabte Hälfte. Ein Lehrer fördert gezielt die sprachlich oder mathematisch schwächere Hälfte.

Förderlehrer für Schwache & Begabte
Jede Klasse erhält zwei Förderlehrer. Ein Lehrer gibt Problemschülern kostenlose Nachhilfe, 
einer fördert die Begabten.

Umbau der Schulkasernen zu "Campus"
Die derzeitigen Schulkasernen müssen rasch zu modernen Campus-Anlagen umgebaut werden. Ziel: 200 Neubauten pro Jahr

Neues Dienstrecht sofort für alle Lehrer
Es soll rasch ein neues Dienstrecht für ALLE Lehrer (nicht nur für neu eintretende) mit Anwesenheitspflicht von 8 bis 15 Uhr geben. Dafür bessere Gehälter und Arbeitszimmer.

Computer und Bibliotheken für jede Schule
Jeder Schüler und Lehrer soll in seiner Schule einen Laptop erhalten. Zusätzlich soll es in jeder Schule eine Bibliothek und Kreativräume für Kunst, 
Musik, Medien (TV-Studio) geben. Jede Schule soll eine moderne Sportanlage haben.

Bildungsstandards und externes Notensystem
Die Noten sollen nach österreichweiten Standards vergeben werden – bei Fünfer wird nur Fach wiederholt.

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PISA-Präsentation

Bildungsministerin Claudia Schmied und Günter Haider, Direktor des für die Österreich-Tests zuständigen Bundesinstituts für Bildungsforschung, präsentierten am Dienstag im Ares-Tower die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie.

Haider zu den wenig erfreulichen Resultaten: "Das Ergebnis kann uns als Kulturnation nicht zufrieden stellen. 25.000 verlassen jedes Jahr die Hauptschule, ohne lesen zu können."

„PISA ist ernst zu nehmen. Österreich schöpft das Begabungs- und Leistungspotenzial der Schülerinnen und Schüler bei weitem nicht aus", so die Ministerin.

Nach dem schlechten Abschneiden Österreichischer SchülerInnen fordert Schmied mehr denn je eine rasche Umsetzung der Bildungsreform. Parteiintern bekommt sie Rückenstärkung; Gegenwind kommt von der ÖVP.

"Parteipolitische Grenzen müssen im Interesse unserer jungen Menschen und der Zukunft Österreichs überwunden werden. Lasst Worten Taten folgen,“ appelierte Schmied.

"PISA 2009 bekräftigt mich, konsequent und hartnäckig für Reformen einzutreten“, so die Ministerin.

Zum "Umgang" mit den Resultaten rät die Unterrichtsministerin, dass die üblichen „PISA-Rituale“ − (1) PISA-Präsentation, (2) Wer hat Schuld? (3) Gründung von Kommissionen, (4) geringe Reformbereitschaft − diesmal erst gar nicht beginnen. Reformen müssen her.