Schilling-Nostalgie

30 Prozent geben Stronach recht

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Stronach und Strache matchen sich um die Themenführerschaft beim Euro-Ausstieg.

Wahlkampf brutal: Frank Stronach und FPÖ-Chef Heinz Christian Strache matchen sich um die Themenführerschaft beim Euro-Ausstieg.

Mitten in der Euro-Krise wird die Rückkehr zum Schilling in Österreich zu einem bestimmenden Wahlkampf-Thema. Als Erster setzte Politik-Newcomer Frank Stronach auf den Austritt aus der Eurozone. „Je früher Österreich aus dem Euro aussteigt, umso weniger Geld verlieren wir“, meint er.

Im ÖSTERREICH-Interview vom Sonntag sprach sich auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache überraschend offen für eine Rückkehr zu einer eigenen Währung aus: „Wenn die Euro-Titanic weiter auf den Eisberg zusteuert, dann müssen wir auf das rot-weiß-rote Rettungsboot aufspringen und das kann eine eigene nationale Währung bedeuten.“ Auf seiner Facebook-Seite postet er seit einiger Zeit außerdem immer wieder Bilder von alten Schilling-Noten und bemüht in einem Posting gar das FPÖ-Schilling-Volksbegehren von 1997.

Die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage vom Gallup-Institut zeigt: 30 % der Befragten wollen den Austritt aus der Euro-Zone – entgegen allen Warnungen von Ökonomen, die dadurch höhere Verluste als durch die Krise fürchten.

Schilling: Stronach fischt bei Strache-Wählern
Die Details der Umfrage belegen, wie sehr Stronach mit seiner Schilling-Ansage Strache schaden könnte. Die Rückkehr wollen vor allem Wenigverdienende und schlecht ausgebildete Arbeiter, also klassische Strache-Wähler. Zudem sind die Währungs-Nostalgiker überraschend jung und in der Mehrzahl Frauen.

Was Strache besonders weh tut: 39 % der FPÖ-Sympathisanten sagen, dass Stronach für sie wählbar ist – so viele wie von keiner anderen Parlamentspartei.

Stronach befindet sich derzeit überhaupt im Umfragehoch: 36 Prozent wollen, dass seine Partei der nächsten Regierung angehört, ebenso viele erwarten, dass der 80-Jährige die Politik belebt.

(knd)

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