Staatsanwaltschaft

748 Hinweise an Whistleblower-Website

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Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft zeigt sich "positiv überrascht".

Bereits 784 Hinweise (Stichtag: 1. Oktober) sind bei der vor einem halben Jahr bei der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität und Korruption (WKStA) eingerichteten Whistleblower-Website eingegangen. Die Strafverfolgungsbehörde ist von der Resonanz auf das elektronische Hinweisgeber-System, mit dem Korruption, Wirtschafts- und Sozialbetrug und Geldwäscherei eingedämmt werden sollen, "positiv überrascht", wie WKStA-Sprecher Ernst Mayer am Mittwoch feststellte.

Ermittlungsverfahren
"Knapp 40 Prozent der Hinweise haben dazu geführt, dass ein Akt angelegt wurde und das Vorliegen einer strafbaren Handlung überprüft wurde bzw. wird", berichtete Mayer im Gespräch mit der APA. Ein weiteres Fünftel der Eingaben wurde mangels Zuständigkeit der Staatsanwaltschaften der Finanz weitergeleitet. In 27 Prozent ergab sich bei einer Prüfung der Hinweise kein begründeter Anfangsverdacht, der die Einleitung eines Ermittlungsverfahren erforderlich gemacht hätte. Völlig substratlose Anzeigen machten lediglich neun Prozent der Hinweise aus.

"Das große Plus des Systems ist, dass wir mit einem anonymen Informanten in Kontakt treten und nachfragen können, falls dieser einen Postkasten eingerichtet hat", erläuterte Mayer. In diesen Fällen - immerhin 537 Hinweisgeber haben diese Möglichkeit bisher genutzt - ermöglicht es die Software, dass der Whistleblower sich unter Wahrung seiner Anonymität der Justiz für weitere Informationen zur Verfügung stellt, sofern seine ursprünglichen Angaben für ein unmittelbares Tätigwerden der WKStA nicht ausgereicht haben.

"Unser Whistleblower-System ist auch bei den Kollegen aus dem Ausland auf großes Interesse gestoßen. Wir haben da international die Nase vorn", hielt Werner Pleischl, der Leiter der Wiener Oberstaatsanwaltschaft (OStA) Wien, am Rande des 16. Internationalen Forums der Generalstaatsanwälte zur Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität (OK) fest, das am Mittwoch in Wien zu Ende gegangen ist. Dass sich in zahlreichen Fällen aus anonymen Hinweisen konkrete Ermittlungsschritte gewinnen bzw. setzen lassen, hätte einige Teilnehmer verblüfft, verriet Pleischl der APA.

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