Equal Pay Day

Ab heute arbeiten Frauen gratis

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Heute ist der "Equal Pay Day". Ab diesem Zeitpunkt arbeiten Frauen gratis, wenn man ihr Einkommen mit dem der Männer vergleicht.

Die Berechnung des Equal Pay Day erfolgt durch den Vergleich der Durchschnittseinkommen der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten nach der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria.

Grüne fordern nationalen Aktionsplan
"Dass Frauen in Österreich drei Monate länger arbeiten müssen, um das Gleiche zu verdienen wie Männer, ist ein Skandal erster Klasse", sagt Monika Vana, Stadträtin und Frauensprecherin der Grünen Wien. "Gegen die wachsende Einkommensschere zwischen Frauen und Männern muss endlich ein nationaler Aktionsplan erstellt werden", fordert Vana. "Ziel der nächsten Regierung muss sein, Fraueneinkommen massiv zu erhöhen, um den Equal Pay Day absehbar auf den 31. Dezember zu verschieben".

Frauen verdienen 40 Prozent weniger
Österreich gehört Im EU-Vergleich zu den Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern - Tendenz steigend. Frauen verdienen im Durchschnitt rund 40 Prozent weniger als Männer. Weibliche Beamte verdienen nur 91 Prozent des mittleren Beamteneinkommens, vertragsbedienstete Frauen nur mehr 76 Prozent der vertragsbediensteten Männer, weibliche Angestellte lediglich 50 Prozent der mittleren Männerverdienste und Arbeiterinnen gar nur 45 Prozent der Arbeiter. Diese Unterschiede lassen sich nur teilweise durch die hohe Teilzeitquote bei Frauen erklären. Auch beim Bruttostundenlohn beträgt der Einkommensunterschied laut Statistik Austria etwa ein Viertel - mehr als noch vor wenigen Jahren. Mindestens15 Prozent der Einkommensschere sind reine Lohndiskriminierung.

Schlechte Gehaltsverhandler
Die niedrigen Einkommen von Frauen in Österreich sind außerdem nicht nur darauf zurückzuführen, dass Frauen vor allem in sogenannten Niedriglohnbranchen wie Handel, Textilindustrie, Beherbergungs- und Gaststättenwesen beschäftigt sind. "Leider ist erwiesen, dass Frauen bereits beim Einstieg in den Beruf zu wenig Gehalt verlangen. Ihre Forderungen und in der Folge ihre Entlohnungen sind meist zu niedrig angesetzt. In dieser Hinsicht sollten wir von den Männern lernen und uns nicht gleich zufrieden zu geben. Ebenso müssen wir als ArbeitnehmerInnenvertretungen Frauen immer wieder ermutigen, auch im Laufe des Berufslebens Gehaltserhöhungen zu fordern", erklärt die Frauenpolitikexpertin und stellvertretende ÖGB NÖ Vorsitzende.

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