Asyl-Streit

Morgen sperrt Traiskirchen zu

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Ab Mittwoch kommen keine Flüchtlinge mehr ins vollkommen überfüllte Zentrum.

Am Montag waren es immer noch 4.500 Asylwerber, die im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen unter unhaltbaren Bedingungen leben mussten. Mehr als 2.000 von ihnen haben kein Dach über dem Kopf, sie schlafen im Freien. Ab Mittwoch wird jetzt die Notbremse gezogen.

Der am Freitag verkündete Aufnahmestopp tritt in Kraft. Die rund 300 neuen Flüchtlinge, die momentan täglich dazukommen, müssen anders untergebracht werden, bestätigt ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber ÖSTERREICH.

Zeit
Um die fehlenden Plätze auszugleichen, hat die Regierung unter anderem die direkte Übergabe von Flüchtlingen an NGOs angekündigt. Allerdings dürfte das noch ein paar Tage dauern, gibt man im Ministerium zu.

Vorgeprescht ist am Montag das Rote Kreuz. Zusätzlich zu den mehr als 1.500 Flüchtlingen, die es momentan bereits in Unterkünften betreut, will es „in den nächsten Tagen“ weitere 500 aufnehmen und damit den Bund entlasten. „Wir prüfen weiter intensiv, wo es Möglichkeiten gibt, Asylwerber unterzubringen“, sagte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. „Uns ist es ein großes Anliegen, aktiv dazu beizutragen, Menschen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren.“

Niessl-Forderung nach Heer nicht ausgeschlossen
Die Idee von Burgenlands Landeschef Hans Niessl in ÖSTERREICH, das Heer einzusetzen, kann man im Ministerium nicht ausschließen. Die Entwicklung sei nicht absehbar, hieß es.

(pli)

VIDEO: Amnesty International will Traiskirchen prüfen

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