Bildungsvolksbegehren

Androsch kritisiert aktuelle Schul-Reform

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Unzufrieden seigt sich der Organisator mit der bisherigen Unterstützung.

"Nicht zufrieden" zeigte sich Ex-SP-Vizekanzler Hannes Androsch mit der Anzahl der Unterstützungsunterschriften für das von ihm mitinitiierte Bildungsvolksbegehren am Montag bei einer Pressekonferenz. Es sei zwar "erfreulich", dass man weniger als zwei Wochen vor Ende der Frist (1. Juli) ein "Mehrfaches von der Mindestzahl" zur Einleitung des Volksbegehrens gesammelt habe, "aber das ist nicht genug". "Ich bin zufrieden, was das Formelle anbelangt, aber nicht mit der Höhe des Sockels, mit dem wir das Volksbegehren starten wollen", so Androsch.

Unterstützungserklärungen
Wie viele Unterschriften insgesamt beisammen sind, könne Androsch nicht sagen, da die Unterstützungserklärungen "auf 2.500 Gemeindeämtern und Magistratischen Bezirksämtern aufliegen" - und das nur noch bis 1. Juli, was Androsch und seinen Mitinitiator und VP-Bildungsexperten Bernd Schilcher zum Endspurt antreibt und gleich drei Pressekonferenzen in drei Tagen ausrichten lässt. Gemeinsam mit dem Grünen Bildungssprecher Harald Walser und der LIF-Bundessprecherin Angelika Mlinar riefen sie am Montag erneut zum Unterschreiben auf.

Kritik an "Modularen Oberstufe"
Und sie übten Kritik an der aktuellen Bildungspolitik: Das vergangene Woche von der Koalition präsentierte Modell der "Modularen Oberstufe" könne laut Schilcher "in dieser Form nur untergehen". Man müsse das "herkömmliche System mit 70 Prozent Frontalunterricht und ohne jede Individualität" generell ändern, "so ist das nur ein weiterer Teil des Fleckerlteppichs". Als positiv wertete Androsch hingegen die neu gegründete Lehrerinitiative, die morgen, Dienstag, präsentiert wird. "Ich finde das sehr mutig", so Androsch. "Wir haben bereits zuvor Zuschriften von Lehrern bekommen, die ihre Unterstützung aussprechen. Aber nur anonym, da sie Angst vor Repressalien hatten."

Das "Volksbegehren Bildungsinitiative" wird laut Angaben der Initiatoren frühestens in der Woche vom 26. September und spätestens bis Ende Jänner 2012 starten. Die Initiatoren fordern "ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem, das so früh wie möglich alle Begabungen des Kindes fördert und Schwächen ausgleicht, autonome Schulen ohne Parteieneinfluss, eine leistungsdifferenzierte, hochwertige gemeinsame Schule bis zum Ende der Schulpflicht und ein Angebot von ganztägigen Bildungseinrichtungen, eine Aufwertung des LehrerInnen-Berufs und die stetige Erhöhung der staatlichen Finanzierung für Unis auf 2 Prozent des BIP bis 2020".

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