Konkrete Punkte

Faymann legt 3. Arbeitsmarktspaket vor

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Das 70 Mio. Euro-Paket soll 100.000 Menschen dabei unterstützen, Arbeit zu finden.

Bundeskanzler Werner Faymann hat am Freitag die Details für das geplante 3. Arbeitsmarktpaket vorgestellt und in Richtung des skeptischen Koalitionspartners ÖVP gemeint, die Maßnahmen könnten sehr rasch umgesetzt werden. Wie angekündigt soll das 70 Mio. Euro-Paket 100.000 Menschen dabei unterstützen, Arbeit zu finden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frauenbeschäftigung. Entsprechend erstaunt zeigte sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek über die ablehnenden Stimmen von Seiten der ÖVP, wo zuletzt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner keinen Bedarf für ein weitere Arbeitsmarktpaket gesehen hat.

"Auf Zug aufspringen"
"Ich kann nicht verstehen, dass es jemanden gibt, der sagt, wir brauchen kein drittes Arbeitsmarktpaket. 55.000 Pfleger pflegen nur 12 Prozent der pflegebedürftigen Personen. Der Generationenvertrag ist hier die richtige Antwort. Jetzt müssen nur noch die, die bremsen auf den Zug aufspringen, damit er abfahren kann", so Heinisch-Hosek.

SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer betonte den Erfolg der bisherigen zwei Pakete, der nun durch ein drittes Paket weitergeführt werden müsse. Heuer wurden demnach 526.842 Jobs neu vermittelt. 131.000 Lehrverträge gibt es derzeit, um ein paar hundert weniger als im Vorjahr.

Damit in Zukunft die Arbeitsplätze von den richtigen Personen besetzt werden, soll Schülern die Jobwahl erleichtert werden. Künftig soll es für Schüler der 7. und 8. Schulstufe einen verpflichtenden Infotag in den Berufsinformationszentren geben.

Die Kernpunkte des SPÖ-Paketes sind:

  • Qualifizierungsbonus: Arbeitslose erhalten für Fortbildungskurse von bis zu drei Wochen einen monatliche Zusatzunterstützung von 100 Euro, bei Kursen, die länger dauern, gibt es 200 Euro pro Monat. 50.000 Personen sollen davon profitieren.
  • Verdopplung der regionalen Fachkräftequalifizierung: Ab dem kommenden Jahr sollen 10.000 Personen davon profitieren.
  • Integrationsoffensive: Es sollen verstärkt Deutschkurse für Migranten angeboten werden.
  • Initiativen im Sozial- und Gesundheitsbereich: 6.000 Menschen sollen zusätzlich ausgebildet bzw. höher qualifiziert werden.
  • Aufstockung der Aktion 4.000: Bisher wurden 4.000 Langzeitarbeitslose im Kommunalbereich untergebracht, kommendes Jahr sollen 6.000 Jugendliche dazu kommen.
  • Verstärkte Frauenförderung: Konkrete Maßnahmen wurden hier nicht genannt.
  • Entlastung des AMS: Das Arbeitslosengeld soll künftig elektronisch beantragt werden können, außerdem erhält das Arbeitsmarktservice mehr Personal.
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