20161212_66_89093_161212_NE_011_Aerzte_Streik.jpg

Streik in drei Ländern

Arzt-Ordination bleiben morgen zu

Teilen

Morgen machen 80 Prozent der Wiener Ärzte Ernst und schließen ihre Praxen.

Die Ärzte machen Ernst und werden ihre Ordinationen morgen in Wien, Burgenland und Kärnten den ganzen Tag über geschlossen halten. Ihr Protest richtet sich gegen die geringere Steigerung der Gesundheitsausgaben und Förderung der sogenannten Ärztezentren. Dadurch sehen sie die wohnortnahe Versorgung und freie Arztwahl für die Patienten gefährdet.

In Wien haben immerhin über 80 Prozent der Allgemeinmediziner angekündigt, ihre Praxen nicht zu öffnen. In Kärnten wollen das laut Ärztekammer „die meisten“ der 850 Hausärzte tun und im Burgenland dürften es 114 Ärzte insgesamt sein. Auch ein Marsch durch Wien ist geplant.

Steiermark & OÖ drohen mit Vertragskündigungen

Sauer sind aber auch die Mediziner in den übrigen Bundesländern. Hier soll es am Mittwoch ebenfalls Protestmaßnahmen gegen die Gesundheitsreform geben, die am selben Tag durchs Parlament gewunken wird. So werden in NÖ, Tirol, Vorarlberg und Salzburg die Patienten mit Plakaten und Foldern informiert. In OÖ und der Steiermark droht die Ärztekammer mit Kündigung der Verträge. Gesundheitministerin Sabine Oberhauer (SPÖ) wendet sich in einem Brief direkt an alle 22.000 Hausärzte und versichert ihnen, dass sie weiterhin eine zentrale Rolle spielen werde

Streik: Was tun bei einem Notfall

Ein Großteil der allgemeinmedizinischen Ordinationen in drei Ländern bleibt am Mittwoch geschlossen. Der Ärztefunkdienst ist aber den ganzen Tag im Einsatz und hier werden die Patienten versorgt:

Wien: Die allgemeinmedizinischen und internistischen Ambulanzen der vier Gesundheitszentren der WGKK sind am Mittwoch von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Auch das Hanusch-Krankenhaus verstärkt an diesem Tag seinen Ambulanzbetrieb. Die WGKK-Einrichtungen stehen Versicherten aller Kassen offen. Die Stadt Wien hat Unterstützung im spitalsambulanten Bereich zugesagt.

Burgenland: Hier bleiben die Ordinationen – mit Ausnahme von voraussichtlich 28 Hausärzten – am Mittwoch ab 12 Uhr geschlossen. Einen Notdienst wird es den ganzen Tag geben.

Kärnten: Die Krankenanstalten werden ihre Ambulanzen verstärken. Der ärztliche Bereitschaftsdienst wird so wie an Feiertagen organisiert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.