BVT ermittelt

BZÖ-Firma soll an Geheiminfos verdienen

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Ex-FPÖ-Verteidigungsminister Herbert Scheibner soll über ein Firmenkonstrukt an Militärinfos verdienen. Das BVT ermittelt.

Die Causa rund um verbotene Weitergabe geheimer Informationen des Militärgeheimdienstes an die FPÖ wird konkreter. Ins Blickfeld rückt Ex-FP-Verteidigungsminister Herbert Scheibner (2000 bis 2003).

BVT ermittelt nun in Scheibners Umfeld
Insider bestätigen ÖSTERREICH: Erst seit wenigen Tagen „ermittelt“ nun das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) nicht nur gegen Heeresabwehramt (Inlandsgeheimdienst) und Heeresnachrichtenamt (Auslandsgeheimdienst), sondern auch gegen Ernst und Dorothea Fiedler, die beiden Gesellschafter der Firma Castellana Business Development. Dieses Unternehmen spielt offenbar eine Schlüsselrolle bei der Weitergabe von Infos der beiden Geheimdienste.

Der Vorwurf: Herbert Scheibner (derzeit stv. BZÖ-Klubobmann) soll gemeinsam mit Rudolf Lohberger von der Arge Sicherheit und Wirtschaft in der Wirtschaftskammer (WKÖ) die Firma Castellana führen – aber offiziell das Ehepaar Fiedler als die beiden Gesellschafter am Papier einsetzen (Ernst Fiedler ist Funktionär der BZÖ-nahen Wirtschaftsliste Salzburg.) Scheibner bestreitet, mit Castellana in Verbindung zu stehen, spricht von „Unsinn“. Klar ist: Seine Firma Scheibner Business Development GmbH und die Castellana Business Development GmbH haben dieselbe Anschrift: Kramergasse 9/5 in der Wiener City. Scheibner ist genauso wie das BZÖ seit Tagen für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Mit der Firma Castellana soll Scheibner sich eine goldene Nase verdienen. Denn das Unternehmen vermittelt im Auftrag der Wirtschaftskammer (hier sitzt Kollege Lohberger) Militär-Messeauftritte im Ausland – über einen Aufpreis versteht sich.

Die „Gegenleistung“ der Firma Castellana: Sie kann Zusatzinfos über Verkäufer im Ausland liefern – etwa, ob ein Verteidigungs­minister eines Landes gerne ins Bordell geht, die Tochter ein Auto möchte etc. Diese Infos soll Scheibner immer noch über die Quellen des Militärgeheimdienstes erhalten – über Mittelsmänner wie Egbert A. (Historiker im Verteidigungsministerium) und Ex-Politiker Rüdiger S.Markus Wolschlager

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