Mammutaufgabe

BZÖ hat nach 5 Jahren nichts zu feiern

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Die Orangen geben sich trotz ihrer Misserfolgsserie tapfer. In den kommenden Nationalratswahlen sehen sie die "Meisterprüfung".

Das BZÖ gibt sich fünf Jahre nach seiner Gründung und bald ein Jahr nach Bestellung des amtierenden Parteichefs Josef Bucher tapfer, obwohl die Zahl der Wahlerfolge eher überschaubar ist. Mit "Kontinuität und Glaubwürdigkeit" will man fortan beim Wahlvolk reüssieren und spätestens bei der 2013 anstehenden Nationalratswahl "die große Meisterprüfung schaffen", sagt Bucher. Sogar Feiern ist geplant: Zwar nicht zum Jahrestag selbst - am 4. April 2005 erblickte das "Bündnis Zukunft Österreich" das Licht der Welt -, aber Anfang Mai beim geplanten Programmkonvent, das die "rechtsliberale" Positionierung in Stein meißeln soll. In absehbarer Zeit soll Generalsekretär Stefan Petzner zudem ein Kollege zur Seite gestellt werden. Bei der Wien-Wahl scheint zumindest das Antreten in den Bezirken fix.

"Petzner geht nicht"
Den medial kolportierten Abschied von Petzner werde es nicht geben, hält Bucher fest: "Er ist Generalsekretär und er bleibt Generalsekretär." Doch es gebe in Kärnten als "Schwerpunktbundesland" viel zu tun, gemeinsam mit der Funktion des Generalsekretärs auf Bundesebene sei das "einfach eine Überforderung für Stefan Petzner. Er hat gesagt, längerfristig ist das zu viel. Daher die Überlegung, ihm jemand Zweites zur Seite zu stellen." Zweiter General war bis zu seinem Abgang Richtung FPK Ende 2009 Martin Strutz gewesen.

Kärnten wieder blau
Das vergangene Jahr war nicht gerade reich an Erfolgserlebnissen für das Bündnis. In Oberösterreich und Vorarlberg gelang der Einzug in den Landtag nicht, bei der EU-Wahl gab's das Mandat erst im Nachhinein per Lissabon-Vertrag. Der Triumph in Kärnten im März 2009 - 44,9 Prozent mit Gerhard Dörfler an der Spitze - war spätestens mit Dezember 2009 auch nichts mehr wert: Da spaltete sich das BZÖ Kärnten ab, wurde wieder blau und firmiert seitdem als "FPK".

"Reinigung von Nationalem"
Ein Verlust, den Bucher nach eigenen Angaben mittlerweile nicht nur verschmerzt hat, sondern sogar notwendig findet. Als "notwendigen Reinigungsprozess" einer künftig liberalen Partei von nationalen Strömungen interpretiert das BZÖ mittlerweile die Abspaltung. Die Kärntner Landesorganisation sei übrigens mittlerweile "vollständig strukturiert". Mit der dort angekündigten Volksbefragung für Neuwahlen will man allerdings noch abwarten, was sich in Sachen Parteienförderung tut.

NR-Wahlen als "Meisterprüfung"
Bucher ist sich jedenfalls bald ein Jahr nach Amtsantritt als Obmann sicher, "wo die Erfolgschancen des BZÖ liegen": Mit "Kontinuität und Glaubwürdigkeit wird es uns gelingen, bei den nächsten Nationalratswahlen die große Meisterprüfung zu schaffen". Davor bei der einen oder anderen Wahl einen Erfolg einzufahren, sei aber schon geplant, beeilt er sich hinzuzufügen: Optimistisch geht er etwa heuer mit Spitzenkandidat Gerald Grosz in die Steiermark-Wahl. In Wien deuten die Zeichen in Richtung Kandidatur, fix sei jedenfalls der Antritt bei den Bezirksvertretungswahlen. Nur das Burgenland lässt man mangels kritischer Größe und ausreichender Finanzierung lieber bleiben.

"Mammutaufgabe"
Eine "neue politische Kraft" in Österreich zu etablieren, sei eben nicht leicht, sinniert Bucher: "Die Grünen haben fast 20 Jahre gebraucht, bis sie sich tatsächlich stabilisiert haben. Für eine zusätzliche Bewegung ist es noch schwieriger." Richtet sich das BZÖ dann etwa auf - über den Daumen gepeilt - 30 Jahre ein? "Nein", meint Bucher. Er sei zwar kein "Illusionist", glaubt aber schon, die "Mammutaufgabe" sei "in kürzerer Zeit schaffbar".

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